Micoholic: Wülfrather Rapper mit Persönlichkeit

Der Wülfrather Micoholic hat soeben mit „Holicwood“ sein zweites Album veröffentlicht.

Wülfrath. Er zupft ein bisschen an seiner Mütze, reibt sich mit der rechten Hand am Kinn und lächelt dann. „Doch. Das war ein stolzes Gefühl, das fertige Album in den Händen zu halten. Das ist die Platte, wie ich sie immer machen wollte. Ja. ich bin stolz.“ „Holicwood“ heißt das Album, das Micoholic (29) jetzt veröffentlicht; eine HipHop-Reise in das Leben des Wülfrathers.

Kräftige Beats, harte Gitarrenriffs — so startet „Intro“, der erste Song des Albums. Micoholic rappt, presst die Worte heraus: „Jetzt bin ich am Zug!“ Ein Weckruf. Und der Anfang in einem Spiel der Stile. Ja, es ist eine HipHop-Platte. Sehr klassisch produziert. Aber Micoholic setzt auf Vielfalt und verzichtet weitgehend auf genre-typisches Kraftmeiertum. „Dicke Autos, Kampfhunde, tanzende Frauen. Nee. Dieses Posen ist auch nichts für mich“, sagt er im WZ-Gespräch.

15 Stücke hat das Album. „Und alle haben was mit mir zu tun. Jeder, der zuhört, wird sich in irgendeinem Stück wiederfinden können“, glaubt der gelernte Reiseverkehrskaufmann. „Darum geht es doch, dass man den Alltag abbildet. Das, was mich beschäftigt eben.“ Das alles ist sehr professionell produziert — mal schnell, mal melancholisch. Mehrere Monate habe er an der Produktion verbracht.

Micoholic auf seinem neuen Album „Holicwood“

Für Mehmet Yurdakul — so heißt Micoholic im Alltagsleben — ist das der wichtigste Punk: „Das Album sollte Persönlichkeit haben. Das hat es.“ Und dass an dem Vorhaben auch Wülfrather mitgewirkt haben, mache es besonders schön. So singt auf der ersten Single „Längst ab vom Weg“ Oliver Henrich den Chorus — ein Rocker gibt uns den Soul. Er ist auf dem Album noch einmal zu hören. Zusammen mit seinem Kumpel von „Das Dynamische Duo“, Jens Rösel, auf „No more Words“ — eine sehnsüchtige Rap-Ballade mit Akustik-Gitarre.

Bei diesem Album — und deswegen hat sich vielleicht auch die eigentlich für November vorgesehene Veröffentlichung etwas verzögert — hat Micoholic die Kontrolle nicht aus den Händen gegeben. „Und so hat jeder Song meinen ganz eigenen Touch,“ sagt er .

Ab März plant der sympathische Rapper eine kleine Promo-Tour. Essen, Koblenz, Trier und Wuppertal werden von ihm besucht. „Wir wollen aber auch einen Gig in Wülfrath machen“, kündigt er an. Der soll im Club der WürG stattfinden. „Einen Termin haben wir noch nicht gefunden.“ Die Zeit überbrückt er übrigens schon wieder im Studio. „Ich habe da so neues Projekt. . .“