Millionen-Umbau an Gesamtschule
An der Poststraße entsteht ein neues Schulgebäude für die Sprachförderung von Flüchtlingskindern.
Velbert. In den Sommerferien ruhen die Schulen. Falsch! Die Stadt nutzt auch in diesem Jahr wieder die unterrichtsfreie Zeit für wichtige Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten. Das größte Augenmerk liegt dabei dieses Mal auf der Gesamtschule. Derzeit ist das Gelände eine einzige Großbaustelle. Nachdem die Stadt Anfang des Jahres rund 911 000 Euro an Fördergeldern vom Land bewilligt bekommen hat, wird nun ein 1,2-Millionen-Euro-Projekt umgesetzt. Im Zentrum steht der Bau einer sogenannten „Sprachbox“.
Das klingt sehr klein und handlich, dahinter verbirgt sich allerdings ein völlig neues, freistehendes Schulgebäude. Der alte Pavillon wird abgerissen und an dessen Stelle ein neues Gebäude mit vier Klassenräumen, sowie Sanitäranlagen und Foyer, gebaut. „Der Hauptgrund des Baus ist die Sprachförderung von Kindern mit Migrationshintergrund“, sagt Carolin Driller vom Immobilienservice. Daher griff auch das Förderprogramm des Landes.
Nachmittags wird das Sprachförderprojekt KiKoS (Kinder — Kommunikation — Sprache/Spiel/Spaß) das Gebäude nutzen können, vormittags kommen die zusätzlichen Klassenräume den Schülern der Gesamtschule zu Gute.
„Das Gebäude ist nachhaltig und ökologisch“, berichtet Driller von der außergewöhnlichen „Box“. Es werde weder mit Öl noch Gas geheizt, sondern über eine Luftwärmepumpe. Die Lernbedingungen sollen den neusten Stand der Technik widerspiegeln. „Anstelle normaler Tafeln wird es digitale Whitebords und Tablets geben, mit denen die Kinder arbeiten“, berichtet Driller.
Klar ist, dass die Stadt bei all diesen Anforderungen nun eine komplizierte Ausschreibung vor der Brust hat. „So haben wir noch nie geplant“, sagt Driller. Das Projekt soll im Laufe des kommenden Jahres abgeschlossen sein.
Mitgefördert wird gleich der Umbau der alten Pausenhalle. „Die Schüler haben ihre Vorstellungen einfließen lassen und eigene Entwürfe gemalt“, schildert Driller den Entstehungsprozess. Besonders wichtig sei den Jugendlichen dabei die Aufenthaltsqualität gewesen, so dass die neue Pausenhalle viele „Chill-Ecken“ haben wird. Der alte Bau ist bereits abgerissen.
Parallel zu den beiden Neubauten laufen Kanalarbeiten der Technischen Betriebe und die letzten Arbeiten am neuen Fluchttreppenturm. „Dieser stellt bei Veranstaltungen in der Aula einen zweiten, unabhängigen Rettungsweg sicher“, erklärt Brandschutz-Experte Romuald Dobrowolski vom Immobilienservice. Dadurch wird es möglich, dass die Aula ihre volle Besucherkapazität von 650 Menschen ausschöpfen kann. Der Turm wird bereits nach den Ferien zu nutzen sein, auch wenn Restarbeiten noch anstehen. Rund 300 000 Euro investierte die Stadt für den Brandschutz.