Nachsorge nach Unfall bei ASK Chemicals
Nach dem erneuten Störfall bei Ashland kehre die Verwaltung nicht zur Tagesordnung zurück, versichert Reinhard Schneider, Leiter des Ordnungsamtes.
Wülfrath. Die Bedenken der Bürger ernst nehmen, aber auch die Zuständigkeiten beachten: Fünf Tage nach dem neuerlichen Unfall bei ASK Chemicals an der Dieselstraße spricht Ordnungsamtsleiter Reinhard Schneider über den Einsatz und weitere Überlegungen. „Wir gehen nicht zur Tagesordnung über“, sagt er.
Der Kreisbrandmeister lobt ausdrücklich den Einsatz bei ASK Chemicals (Ashland) in der vergangenen Woche. Aus der Bürgerschaft und anliegenden Unternehmen ist jedoch eine Menge Verärgerung zu hören. Können Sie den Unmut nachvollziehen?
Schneider: Das kann ich sehr wohl nachvollziehen. Auch wenn die Ängste unbegründet sind, nehmen wir sie ernst. Das Lob für den Einsatz bezieht sich ja auch darauf, dass alle Beteiligten aus dem Unfall bei Ashland 2008 gelernt haben und Veränderungen vorgenommen und umgesetzt worden, zum Beispiel was Information und Kommunikation angeht.
Gerade da wird aber von angrenzenden Firmen wie Migua zum Beispiel oder Bewohnern der Straße Kocherscheidt Kritik geäußert.
Schneider: Wir können in jedem Fall zielgerichtet Menschen und Firmen informieren, zum Beispiel durch Lautsprecherdurchsagen. Das war aber nicht nötig. Das ist das Problem: Für den Fall, dass für einen Bereich keine Gefahr vorherrscht, können wir dort im Einsatz keine Entwarnung geben. Die Leute können sicher sein, dass wir zielgerichtet informieren.
Der Betriebsrat von Migua verlangt mehr Kontrollen und fordert ein Einschreiten der Bürgermeisterin.
Schneider: Die zuständige Aufsichtsbehörde ist aber die Bezirksregierung. Und die ist eingeschaltet. Wir in der Verwaltung befassen uns aber auch weiter mit der Problematik, üben Manöverkritik. Eben auch, weil wir die Ängste und Bedenken der Wülfrather ernst nehmen.
Wie oft wird Ashland kontrolliert?
Schneider: Die Firma wird regelmäßig von der Bezirksregierung kontrolliert. Wir als Wülfrather Ordnungsbehörde führen regelmäßig Übungen mit der Feuerwehr durch.
Kann das Ordnungsamt die Gründung einer ASK-Werksfeuerwehr verlangen?
Schneider: Nein. Noch einmal: Aufsichtsbehörde ist die Bezirksregierung Düsseldorf. Wenn diese eine Werksfeuerwehr fordern würde, müsste diese geschaffen werden. Und das ist offenbar nicht der Fall.
Wer trägt die Kosten des Einsatzes?
Schneider: Das kann noch nicht gesagt werden. Dafür ist die Angelegenheit zu frisch. Das Verfahren läuft. Es wird noch einiges geprüft.
Laut Anwohnern und benachbarten Firmen gibt es immer wieder Einsätze bei Ashland.
Schneider: Das liegt vielleicht an der subjektiven Wahrnehmung. Seit 2008 zum Beispiel hat es in Kocherscheidt mehrere Einsätze gegeben. Aber längst nicht alle bei Ashland. Man muss nur einen Feuerwehrwagen im Gebiet sehen und schon heißt es: Ach, Ashland schon wieder.
Aber Anwohner und Unternehmen berichtet von täglichen Belästigungen. Kommen solche Klagen im Ordnungsamt an?
Schneider: In der letzten Zeit sind keine Klagen an uns herangetragen worden.