Kinderprinzenpaar erobert die Herzen
Joel I. und Sina I. begeistern mit ihrem Auftritt bei der Sitzung von „Boum haul Pool“. Das insgesamt tolle Programm hätte mehr Zuschauer verdient gehabt.
Velbert. Im Foyer des Forum Niederberg geht es zu wie im Bienenkorb: Gardetänzerinnen schwirren aufgeregt umher, während das Fanfarencorps Neviges und das Kinderprinzenpaar Aufstellung für den Einmarsch in den Großen Saal nehmen.
Die Sitzung der Karnevalsgesellschaft „Boum haul Pool“, die erste der laufenden Session, läutet die heiße Phase der fünften Jahreszeit ein.
Ein schwungvoller Auftakt legt den Grundstein für einen gelungenen Abend: Joel I. und Sina I. erobern das Herz der Gäste im Sturm. Erfrischend charmant und beeindruckend souverän begrüßen die Nachwuchsjecken das Publikum, bringen mit einer eigenen Version des kölschen Schlagers „Denn wenn et Trömmelche jeit“ Schwung in den Saal.
Der siebte Auftritt der Session macht den jungen Narren offensichtlich großen Spaß. Während Prinz Joel später ein wenig Lampenfieber eingesteht, ist Prinzessin Sina ganz locker — die Elfjährige bringt sieben Jahre Erfahrung aus der Kindertanzgarde von Grün-Weiß Langenhorst mit.
Deren Tanz ist ebenso eine Augenweide wie anschließend die Tanzgarde aus Radevormwald. Nachdem „Oberschwester Helga“ alias Helga Schmitz ihre Gesundheitstipps zum Besten gegeben hat („Nikotinpflaster hilft am besten, wenn man es auf den Mund klebt“), zieht mit großem Gefolge das Stadtprinzenpaar Jens I. und Claudia I. ein.
Einen weiteren Höhepunkt mit Musik und Tanz setzen „Die Musketiere“, eine 25-köpfige Truppe aus Hilden. Doch auch die Schloßstadtsänger zeigen, dass sie sich nicht verstecken müssen: Das Prinzenpaar gesellt sich kurzerhand zu den Sängern unter Leitung von Thomas Reuter und singt kräftig mit.
Schade nur, dass viele Stühle an diesem Abend leer bleiben: Mit nur knapp 180 Gästen haben die Dalbecksbäumer erneut einen schmerzlichen Einbruch erlebt. Zum Jubiläum im Vorjahr war man von Neviges ins Forum umgezogen: „Die Stadthalle war nicht mehr tragbar. Die Leute haben sich während der Sitzung die Mäntel geholt, weil der Saal nicht warm wurde“, erinnert sich Petra Krüger, Schriftführerin der Bäumer.
Doch nach Velbert komme das Nevigeser Stammpublikum nicht. Aufgeben gilt für Krüger aber nicht: „Für uns ist Karneval ein Stück Brauchtum, das wir, solange es geht, pflegen wollen.“