Neue Fenster für alte Kirche

Die Gemeinde investiert in das evangelische Gotteshaus in Tönisheide.

Tönisheide. Die Konzepte für die Sanierung sind genehmigt, die Finanzierung des ersten Bauabschnitts steht. Im Sommer soll endlich mit Teil eins der Renovierungsarbeiten begonnen werden: Neben der Beseitigung von Feuchtigkeitsschäden — WZ berichtete — erhält die rund 800 Jahre alte evangelische Kirche in Tönisheide eine neue Beleuchtung und neue Fenster.

„Die sind auch dringend nötig“, sagt Baukirchmeister Stefan Kaczmarek — Korrosion hat der alten, von 1953 stammenden Verglasung heftig zugesetzt.

Den typischen Schaden an den Metallrahmen zeigt der Tönisheider an einem Fenster der Nordseite: Durch Rost dehnen sich die Quereisen aus und drücken auf die Bleieinfassungen, das Glas wölbt sich nach außen. Noch halten es die sogenannten Windeisen auf der Außenseite im Rahmen, aber dass auf Dauer etwas geschehen muss, sieht auch ein Laie. Das Presbyterium entschied sich für eine neue Verglasung, die mit rund 75 000 Euro veranschlagt ist: „Die Reparatur wäre mit 65 000 Euro nicht viel günstiger“, erläutert Kaczmarek.

Mit der Firma Derix aus Taunusstein — immerhin päpstlicher Hoflieferant — konnte ein renommierter Glasbaubetrieb, mit Oswald Krause-Rischard ein bekannter Glaskünstler für ein Fensterkonzept gewonnen werden. Die Planungen für die neue Beleuchtung waren da bereits abgeschlossen, Kirchenschiff und Altarraum werden künftig durch viel indirektes Licht heller als heute erstrahlen.

Für die Fenster ist nun eine Bleiverglasung vorgesehen, die im hinteren Teil aus recht großflächigen Elementen besteht, zur Apsis hin aber immer kleinteiliger wird und so den Blick des Besuchers auf den Altarraum lenkt. Bis auf eine königsblaue Einfärbung der Fenster hinter dem Altar im oberen Teil, die zum Boden hin abnimmt, wird völlig auf Farbe verzichtet, vielmehr kommen verschiedene Glassorten mit Segmenten von unterschiedlicher Oberfläche und Lichtdurchlässigkeit zum Einsatz.

Der Zeitplan der Sanierung hängt stark von der Finanzierung ab. Mit rund 300 000 Euro ist die gesamte Maßnahme veranschlagt, erläutert Kaczmarek. 120 000 Euro steuert die Gemeinde aus Eigenkapital bei. So teuer ist in etwa auch der erste Bauabschnitt, der mit den Sommerferien beginnt, die Außensanierung mit neuer Drainage, Putz und Anstrich sowie Holzarbeiten am Turm umfasst und mit acht Wochen Dauer veranschlagt ist. Auch eine neue Außenbeleuchtung ist vorgesehen.

Der zweite Abschnitt mit der Innensanierung — Putz- und Malerarbeiten und vor allem die neue Beleuchtung — schlägt mit 100 000 Euro zu Buche und ist noch nicht terminiert. „Es wäre schön, wenn das 2014 klappt“, so der Tönisheider, noch besser, wenn dabei gleich die Fenster mit eingebaut würden: „Sonst müssten wird die Orgel zweimal mit entsprechendem Aufwand einhausen.“

35 000 Euro hat die Gemeinde bereits an Spenden gesammelt und hofft weiter auf breite Unterstützung. Außerdem will man öffentliche Fördermittel für die unter Denkmalschutz stehende Kirche beantragen.