Neues Innenleben fürs Gotteshaus
2017 steht die Restaurierung der evangelischen Kirche in Tönisheide an. Kosten: 100 000 Euro.
Tönisheide. Die Renovierung der evangelischen Kirche in Tönisheide geht in die letzte Phase. 2014 wurde das rund 600 Jahre Gotteshaus von außen renoviert, für das kommende Jahr sollen sich nun Handwerker das Innenleben der ehemaligen Antonius-Kapelle vornehmen. Es steht nicht nur ein neuer Anstrich der Wände und Bänke an, auch die Beleuchtung und die Tonanlage sollen ausgetauscht werden. „Die letzte aufwendige Sanierung der Kirche gab es im Jahr 1974. Aus dieser Zeit ist auch die alte Akustikanlage“, berichtet Baukirchmeister Stefan Kaczmarek und fügt mit einem Lachen hinzu: „Sie hat jetzt also ihren Dienst getan.“
Die neue Beleuchtungsanlage soll die jetzigen einfachen Deckenlampen ablösen. Demnächst wird dann auch ein indirektes Licht in dem Sakralbau möglich sein. „Das ist schön für besondere Gottesdienste, etwa an Weihnachten, wenn wir eine besondere Stimmung erzeugen wollen“, sagt Kaczmarek.
Der Start der Umbauarbeiten, die rund drei bis vier Wochen laufen sollen, ist für das Frühjahr 2017 angesetzt. Während der Arbeiten sollen die Gottesdienste komplett ins Gemeindehaus verlegt werden — denn in der Kirche wird es unbequem, da die Sitzbänke verschwinden werden. „Denen geben wir draußen unter einem Zelt einen neuen Anstrich“, erklärt Kaczmarek.
Gleichzeitig werden in der Kirche nicht nur die Farbe der Wände aufgefrischt, sondern auch die Fresken im Altarraum nachgezeichnet, damit die Ranken und angedeuteten Blumen wieder besser zu erkennen sind. Diese Fresken sind erst bei der vorherigen Renovierung 1974 entdeckt worden, berichtet Kaczmarek.
Ohne den Segen der Denkmalbehörde dürfen die kommenden Arbeiten nicht anlaufen. „Wir hatten die Auflage, zu prüfen, ob sich nicht irgendwo unter der alten Farbe noch andere Fresken verstecken“, berichtet der Kirchbaumeister.
Ein Spezialunternehmen machte verschiedene Farbschnitte, stellte aber neben den Überresten von Barrockputz keine weiteren Besonderheiten fest. Stefan Kaczmarek glaubt, dass mögliche alte Malereien den Renovierungsarbeiten in den 1950er und 1910er Jahren zum Opfer gefallen sein könnten, wenn es sie denn gegeben hat.
Anfang des vergangenen Jahrhunderts hieß es noch von Seiten der preußischen Provinzregierung: „Diese Kirche könnt ihr abreißen.“ Heute bekommt das Gotteshaus, das einmal als katholische Kapelle erbaut wurde, mehr Wertschätzung entgegengebracht.
Die Gemeinde rechnet mit Kosten von 100 000 Euro für die kommende Maßnahme inklusive Ton und Beleuchtung. „Wir haben bereits 50 bis 60 0000 Euro an Spenden zusammen“, freut sich der Baukirchmeister. Auch den Kraftakt 2014, der rund 200 000 Euro kostete, stemmten die Tönisheider zu einem großen Anteil mithilfe von Spenden.