Rhythmus-Chor singt inmitten von Regalen und Einkaufswagen
Zum Jubiläum initiierten die Sänger einen musikalischen Flashmob.
Velbert. Plötzlich stand im Supermarkt zwischen Waffelgebäck und Schokoriegel ein Akkordeonspieler, neben ihm ein paar junge Leute. Als der Instrumentalist in die Tasten griff, begannen die jungen Frauen und Männer zu singen. Aus dem Hintergrund näherten sich weitere Sängerinnen und Sänger — der Edeka-Markt an der Sontumer Straße erlebte seinen ersten Flashmob. Diesen hatte in Absprache mit der Geschäftsführung der Rhythmus-Chor Velbert-Neviges organisiert. „Zu unserem Jubiläumsjahr sind wir auf die Idee gekommen, so einen Flashmob zu machen, das ist neu für uns“, so der musikalische Leiter, Manfred Hagling, der sich im Internet verschiedene Kostproben angeschaut hatte.
Heinz Schemken, Protektor der Hagling-Chöre
Gesungen wurde „Conquest of Paradise“, die Jubiläumshymne für den Rhythmuschor und dem Rhythmus-Parentenchor. Die beiden Klangkörper feiern ihr 45-jähriges beziehungsweise 35-jähriges Bestehen.
Die Überraschung war für die Kunden perfekt. Roswitha Hülshort, die kurz nur einige Dinge besorgen wollte, bleib wie angewurzelt stehen und konnte sich von dem Gesang nicht losreißen. „Super, das hat mir sehr gut gefallen. Einen Flashmob kenne ich, aber nicht den Rhythmus-Chor Neviges — tolle Idee, das ist mal was anderes“, lobte die Velberterin.
Unter den Zuhörern war Heinz Schemken, der Protektor der Hagling-Chöre. Der Alt-Bürgermeister von Velbert, der den Niedergang der einst blühenden Chorlandschaft im Bergischen bedauert, fand die Idee, im Lebensmittelmarkt zu singen, „mutig“. „Wir müssen die Leute da erreichen, wo sie sich im Alltag befinden, das ist ein ganz neuer Weg, wo sich Chöre mal anders präsentieren können.“
Die einkaufenden Zuhörer waren von dem spontanen Konzert begeistert, mit viel Applaus ertrotzten sie sich eine Zugabe. Max-Darin war danach sichtlich erleichtert. Der junge Sänger war zuvor richtig aufgeregt: „Wir haben zum ersten Mal im Kaufhaus gesungen.“