Neviges: Spargelkaffee zum Spargelbrot
Aktionstag: Zum zweiten Mal lockte das Spargelfest. Die Fans der edlen, schlanken Stangen kommen dabei voll auf ihre Kosten. Die WGN kann als Veranstalter zufrieden sein.
Velbert-Neviges. Viel Sonne und auch ein wenig Feuchtigkeit - genau das brauchen die weißen schlanken Stangen, um gut zu gedeihen. Da passte das Wochenende nur zu gut zu ihrem Schönheitsgeheimnis. Während am Samstag beim zweiten Spargelfest in Neviges noch die Sonne strahlte und zahlreiche Besucher willkommen hieß, war der verkaufsoffene Sonntag trüb und verregnet. Das edle Gemüse jedoch war prächtig anzusehen und - vor allen Dingen: köstlich und frisch.
Ob als Spargellasagne, gratinierter Spargel, Spargelbrot- und Quiche vom Bäcker Bär, Spargelwürstchen - und ja sogar als Spargelkaffee, den Bürgermeister Stefan Freitag als "durchaus interessant" einstufte, lockte er Besucher zum Kosten, Bummeln und Verweilen ein. An grün-gelb geschmückten Tischen rund um den Stadtbrunnen wurde er wenigstens noch am Samstag in allen Variationen bei Sonnenschein und Musik von DJ René und Liveband "Boleros" genossen.
Rund 20 Stände belebten die Nevigeser Innenstadt mit einem Angebot aus Schmuck, Deko-Artikeln, Pflanzen bis eben hin zur weißen Stange. "Der Spargel mit den lila Köpfen schmeckt etwas würziger und kräftiger", beriet Edith Beumer vom Spargelstand Gut Kuhlendahl und lieferte gleich die richtigen Rezepttipps mit: "Früher hat man den Spargel nur klassisch mit etwas Butter und Kartöffelchen gegessen. Heute hat man die Qual der Wahl: Er passt nämlich auch super zu Tomate oder Spinat."
Beim Spargelschälwettbewerb am Sonntag stellte sich heraus, wer ein wirklicher Spargelfan ist und vom Spargelhof Gut Kuhlendahl mit einem Bund der schlanken Stangen belohnt wurde. Den dazu passenden Wein boten erfahrene Winzer an: "Zu Spargel empfehle ich einen halbtrockenen Sanddornwein - der passt hervorragend", sagte Frank May, Inhaber der Privatkellerei "Wilde Weine" aus Velbert.
Cynthia (7) und Filomena (8) können auf Spargel und Wein gut verzichten. Dennoch ließen sie sich nach ihrer Karussellfahrt von Spargelbauer Peter Wiemer gerne den großen Traktor zeigen: "Das ist eine Spargeldampffräse. Der häuft die Erde hinter sich an, damit dann in den Dämmen der Spargel wachsen kann", erklärte er den beiden Mädchen das beeindruckende Gefährt. Auf dem durften sie sogar Platz nehmen, um das bunte Treiben von oben zu beobachten.
"Eine tolle Atmosphäre. Wie schön Neviges sein kann, wenn hier mal etwas los ist", sagte Petra Wesser aus Velbert. Besucher Detlev Exner kann dem zwar zustimmen, vermisste jedoch mehr Open-Air-Köche: "Nur ein einziger Stand, der den Spargel frisch zubereitet, das ist doch für ein Spargelfest ziemlich wenig!" Glück für ihn, dass wenigstens Emilio Lorenzo ein Händchen für Spargelköstlichkeiten hat und die Besucher mit diversen Spargelrezepten verwöhnt. "Es war unheimlich schwierig, jemanden zu finden, der den Spargel an Ort und Stelle serviert", sagte Karsta Kientop von der Wirtschaftsförderungsgemeinschaft Neviges.
"Wir haben uns sehr bemüht, mehr Gastronome für uns zu gewinnen, es aber leider nicht geschafft", bedauerte die Inhaberin der "Mode-Ecke". "Für die Geschäfte ist das Fest dennoch ein toller Erfolg. Neviges lebt!" Der Plan von WGN-Vorsitzender Ute Meulenkamp ist aufgegangen: "Die Zufriedenheit der Nevigeser zu steigern."