Nevigeser informieren sich über Velberter Museumsneubau

Konzept des neuen Schloss- und Beschlägemuseums wurde präsentiert.

Foto: Ulrich Bangert

Neviges. Auf seiner jüngsten Zusammenkunft blickte der Bürgerverein Hardenberg-Neviges über den Tellerrand:. „Ich habe gedacht, wir sehen uns mal an, was in Velbert passiert, aber in Neviges noch nicht da ist“, so August-Friedrich Tonscheid und spielte auf das Hardenberger Schloss an. Der Vorsitzende des Bürgervereins begrüßte Andreas Sauerwein, den Fachbereichsleiter Immobilienservice der Stadt Velbert, der über den Neubau des Deutschen Schloss- und Beschlägemuseums informierte. „Eine tolle Ausstellung, Sie sollten mal eine Führung mit Kustos Ulrich Morgenroth machen, der kann unheimlich viel erzählen“, empfahl der Referent, bevor er den Neubau anhand von Skizzen und Fotos vorstellte.

Die Form des beschützenden Hauses und des Sheddaches, unter dem Schlösser produziert wurden, wird die Konzeption bestimmen. „Weil das neue Museum als außerschulischer Lernort gilt, sind wir in ein Förderprogramm gekommen“, teilte Sauerwein mit. „Museumsplaner lieben dunkle Kisten, damit die Präsentation nicht durch wechselndes Tageslicht beeinträchtigt wird.“ Das neue, fensterlose Gebäude wird neben der denkmalgeschützten Villa Herminghaus entstehen.

„Architekten sprechen gerne davon, einem Haus eine ,Adresse’ zu geben. Die wird nicht vom Europaplatz aus zu erreichen sein, sondern von der Oststraße, dort wo der Eingangsbereich hinkommt. Im Grunde wird das eine Kiste“, kündigt Sauerwein an, und erklärte den Hintergrund: „Das hat einen Bezug zur Vergangenheit: hinter der Fabrikantenvilla stand die Fabrik, außerdem wollen wir einen bewussten Kontrast zur Villa und zur Stadtgalerie herstellen.“

Zu dem Parkdeck des Einkaufszentrums wird eine Brücke über das Dach des Ausstellungsneubaus führen. Verkleidet wird der Museumskasten mit gebürstetem Metall, das wiederum in Verbindung zu den Schlössern und Beschlägen steht, die schließlich an demselben Material gefertigt werden. Anhand von Fotos eines ähnlichen Baus in Köln und Materialproben konnten sich die Zuschauer einen Eindruck verschaffen, wie Ganze einmal aussehen wird.

Der Museumsneubau bietet neben der Ausstellungshalle einen Empfangsbereich, Toiletten und Büros sowie ein kleines Museumscafé. Im Erdgeschoss der alten Villa werden Wechselausstellungen gezeigt, sie verfügt über einen „Escape Room“. „Da kommt man rein, und man muss sehen, wie man wieder rauskommt“, beschrieb Sauerwein ein wenig flapsig die Einrichtung, die gerade für jüngere Besucher und Gruppen sehr interessant sein wird, weil gemeinsam an einer Lösung gearbeitet werden muss.

„Der Neubau wurde vom Rat Ende Juni beschlossen. Wir hatten gehofft, sofort mit den Ausschreibungen beginnen zu können. Aber weil die Bezirksregierung den Haushalt nicht genehmigt hat und dieselbe Stelle die Fördermittel zur Verfügung stellt, können wir noch nicht anfangen“, bedauerte Sauerwein.