Nevigeser sauer über Hundekot
Eltern ärgern sich, dass auf allen öffentlichen Rasenflächen Hundehaufen liegen. Das Ordnungsamt sagt, es könne Kontrollen nicht ausweiten.
Velbert-Neviges. Das Urteil von Melanie Evangelou ist vernichtend: „Es gibt keine Stelle oder Weg, wo mal kein Hundekot liegt.“ Für die Mutter sind die Hinterlassenschaften der Vierbeiner ein Riesenärgernis.
„Und das in ganz Neviges. Wenn ich mit meinen Kids unterwegs bin, rufe ich alle paar Meter: Vorsicht! Hundgeschäft! Mal links, mal rechts und immer öfter einfach mitten auf dem Gehweg. Auf allen Rasenflächen sowieso“, stellt sie auch im sozialen Netzwerk Facebook auf der Seite „Du bist Nevigeser, wenn. . .“
Dieter Fischer vom Ordnungsamt kennt die Klagen. Dagegen vorzugehen sei nicht leicht. „Da, wo vermehrt kontrolliert wird, wird die Situation besser. Wo nicht kontrolliert wird. . .“ Das Thema „verstärkte Kontrolle“ scheitere aber an den Personalkosten. „Eigentlich müssten die Bürger mehr Hundehalter anzeigen“, befindet Fischer, „aber wer will schon Streit mit den Nachbarn“, fügt er an.
Auf Facebook hat der Nevigeser Familienvater Martin Kraus die Diskussion angestoßen, „weil ich mich einfach zu sehr über den Kot auf dem Bürgersteig geärgert habe“. Wie Evangelou sieht er den Bereich Rosenhügel und Siepen als einen Schwerpunkt. Gleich mehrfach habe ein „Haufen direkt vor dem Eingang zum Kindergarten“ an der Schillerstraße gelegen. „Arbeiter einer Baustelle haben den dann schon mal entsorgt“, merkt er an.
Den kritischen Zustand habe er auch schon dem Ordnungsamt mitgeteilt, „aber da ist nix passiert“, so Kraus. Melanie Evangelou ist speziell über Kot vor Spielplatzeingängen entsetzt: „Kinder einfach mal laufen lassen, ohne Kot unter den Schuhen zu haben, ist fast unmöglich.“
15 Dog Stationen gibt laut der Technischen Betriebe Velbert (TBV) im Stadtgebiet — zwei davon in Neviges. „Und viele nutzen sie sehr pflichtbewusst“, weiß Günter Strathmann (Sachgebietsleiter Grünflächen bei den TBV), „viele aber auch nicht“. Das sei dann in der Landschaft und auf Wegen zu erkennen.
„Der Siepen ist da betroffen, aber auch das alte Parkhaus in Neviges und die Fußgängerzone“, sagt er. „Unverständlich“, ist das für Peter Kröger vom Kommunalen Ordnungsdienst: „Ich habe auch zwei Hunde. Ich habe immer eine Tüte dabei.“