Notunterkunft bleibt vorerst erhalten
In Heiligenhaus entsteht eine 1000 Menschen fassende Großunterkunft. Wülfrath verhandelt über einen Weiterbetrieb.
Wülfrath. In der Landschaft der Notunterkünfte im Kreis Mettmann ist einiges in Bewegung. Nachdem klar ist, dass das Land NRW in Heiligenhaus eine Großunterkunft für 1000 Menschen bauen will, haben die Betreiber in den anderen Städten des Kreises aufgehorcht. Auch in Wülfrath. Bedeutet dies die Schließung der Notunterkunft (Nuk) in der Kalkstadt. „Nein“, sagt die Stadt. Die seit September 2015 bestehende Einrichtung in der Sporthalle des Gymnasiums wird weiter betrieben. Auch über den März hinaus, denn dort endet formal der erste Vertrag der Stadt mit der Bezirksregierung. Es laufen nach Informationen unserer Zeitung derzeit Verhandlungen, die Wülfrather Nuk auch über das Frühjahr laufen zu lassen.
„Das Land wird hier eine Großunterkunft für Flüchtlinge schaffen. Bis zu 1000 Personen werden dann hier untergebracht“, erklärte der Heiligenhauser Bürgermeister Jan Heinisch. Erste Hallen wie zum Beispiel am Waldschlößchen in Neviges sind bereits geschlossen worden. Auch in Haan wird eine Einrichtung dichtgemacht. Außerdem spricht alles dafür, dass der Kreis Mettmann seine in Mettmann betriebenen Sporthallen ebenfalls aufgeben und leerziehen wird, wenn in Heiligenhaus gebaut ist.
Auf dem Heiligenhauser Gelände an der Talburgstraße sollen mehrere Leichtbauhallen entstehen. Wann genau die fertig sind, steht noch nicht fest. Bei der Bezirksregierung geht man von diesem Sommer aus. Fest stehen dort aber noch keine Termine. Gerade die chronische Unterbelegung der Wülfrather Einrichtung hatte Überlegungen genährt, die vom Deutschen Roten Kreuz betriebene Nuk könnte im März geschlossen werden.
150 Personen können in der Wülfrather Sporthalle aufgenommen werden. Derzeit sind es aber nicht einmal 60 Personen. Eine geplante Verteilung dieser Flüchtlinge blieb vor einigen Tagen aus, auch bereits angekündigte neue Menschen sind nicht nach Wülfrath gekommen. Bereits in den vergangenen Wochen war die Nuk in Wülfrath viele Tage nur wenig belegt.
Im Fall der 25-jährigen Afghanin, die von einem Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes belästigt worden sein soll, ist die Polizei bereits tätig geworden. Am Donnerstag suchten Beamte die Frau in ihrer neuen Unterkunft in Leichlingen auf. Da die Frau aber nur Farsi (persische Sprache) spricht, konnten die Polizisten nicht mit ihr reden. In den kommenden Tagen soll ein Dolmetscher für eine Befragung zur Verfügung stehen. Die Frau soll von dem DRK-Mitarbeiter belästigt worden sein. Zudem prüft das DRK noch andere Sachverhalte. Deshalb hatte das DRK den Mann mit sofortiger Wirkung suspendiert und Anzeige bei der Polizei gestellt.