Velbert ÖPNV: Taktzeiten werden neu beraten

Velbert · Es gibt Widerstand gegen die Fahrpläne.

In Velbert sind viele unzufrieden mit dem neu aufgelegten Fahrplan. Gerade in den Nachmittagstunden würden Busse für die Schüler fehlen.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Die Abstimmung im Rat sollte eigentlich der formale Abschluss des Verfahrens sein: Bekanntlich hatte sich der Arbeitskreis ÖPNV umfänglich mit den Auswirkungen beschäftigt, die die ab Dezember 2019 geltenden neuen Fahrzeiten von S-Bahn und Regionalexpress auf die Buslinien in Velbert haben. Als Konsequenz soll unter anderen der bisherige 20-Minuten-Takt der OV 6 auf 30 Minuten umgestellt werden. Das gesamte Paket mit den Änderungen hatte bereits ohne Gegenstimmen die drei Bezirksausschüsse passiert. Auch der Haupt- und Finanzausschuss hatte vor zwei Wochen mit großer Mehrheit grünes Licht für die Umstellung gegeben, wenngleich SPD und Linke sich wegen der Ausdünnung der Fahrten nach Langenberg gegen die neuen Pläne ausgesprochen hatten.

Nun machen allerdings Schulen gegen die neuen Abfahrtzeiten insbesondere der OV 6 mobil: Zu Beginn der letzten Ratssitzung des Jahres übergaben Schülerinnen des Berufskollegs Bleibergquelle jetzt eine Liste mit 500 Unterschriften gegen die geplanten Änderungen an Stadtkämmerer Christoph Peitz, der zugleich Geschäftsführer der für den ÖPNV zuständigen Verkehrsgesellschaft Velbert (VGV) ist.

Schulleiter Ludwig Wenzel erläuterte im Gespräch mit der WZ, warum die Schülervertretung des Berufskollegs die Unterschriftensammlung startete: „Wir haben viele Jahre für den 20-Minuten-Takt der OV 6 gekämpft, der dann 2015 endlich eingeführt wurde.“ Wenn das zurückgedreht wird, wäre das eine erhebliche Einschränkung - nicht nur für das Berufskolleg, sondern auch für die ebenfalls direkt betroffene Christliche Gesamtschule Bleibergquelle und letztendlich auch für das Berufskolleg Niederberg an der Langenberger Straße. Die beiden anderen Schulen wollen sich daher dem Protest anschließen, so Wenzel. Bereits vor der Sitzung des Hauptausschusses hatte sich Geschäftsführer Markus Berg an die Stadt gewandt.

Schüler sollen auch nachmittags Busse nutzen können

Die danach zur Sprache gebrachten Einsatzbusse seien prima, jedoch keine Lösung. Die Kapazitäten würden nicht nur am Morgen, sondern auch mittags und am Nachmittag gebraucht: „Wenn Busverbindungen gekappt werden, ist das ein Nachteil für die Schüler, die nicht selber mit dem Auto kommen können und auf den ÖPNV angewiesen sind.“ Ohnehin müsse doch eigentlich das Ziel sein, mehr Schüler für den Bus zu gewinnen. Da seien die neuen Taktzeiten kontraproduktiv: „Autos stehen auf unserem Gelände jedenfalls schon genug herum.“

Nach der Eingabe der Berufskolleg-Absolventen nahm der Rat die Abstimmung über die neuen Taktzeiten von der Tagesordnung, VGV-Geschäftsführer Christoph Peitz habe außerdem zugesagt, dass nach einer Lösung gesucht werde, berichtete Wenzel. Auch das Jugendparlament wird sich noch mit den neuen Taktzeiten befassen.