Projekt „Soziale Stadt“ hat Ortsteile verändert
Durch das Projekt „Soziale Stadt“ haben sich die Ortsteile Birth und Losenburg geändert.
Velbert. „Wir sehen heute Neubürger in unseren Häusern, die den Namen Birth vor zehn Jahren nicht in den Mund genommen hätten.“ Das ist für Andrè Clasen, WoBau-Geschäftsführer, exemplarisch für den Wandel, der sich in den vergangenen Jahren in diesem Stadtteil und in der Losenburg vollzogen hat. „Wer heute durch die Stadtteile geht, sieht den Wandel“, sagt er. Dieser ist Ergebnis des Projekts „Soziale Stadt“.
Mit einem Integrierten Handlungskonzept wurden seit 2002 unterschiedliche Handlungsfelder bearbeitet. Die Erfolge sind mess- und sichtbar. Mit Bürgermeister Stefan Freitag an der Spitze präsentierten unterschiedliche Akteure nicht nur eine Bilanz, sondern gaben auch einen Ausblick. Denn das Konzept soll bis 2014 fortgeschrieben werden.
Besser kann ein Ort für so eine Präsentation nicht gewählt werden: die einstige Erlöserkirche an der von-Humboldt-Straße. Heute beherbergt sie das Offene Bürgerhaus BiLo, die Schaltstelle des Wandels. „Als wir mit dem Prozess gestartet sind, hat keiner erwarten können, dass wir einmal soweit kommen“, sagt Freitag.
In der aktuellen Diskussion um die Benachteiligung von Stadtteilen, „können Birth und Losenburg Vorbild sein, wie man sich positiv entwickeln kann, wenn alle Akteure zusammenarbeiten, ein Netzwerk bilden und an einem Strang ziehen: Birth und Losenburg sind attraktiver als je zuvor“.
Stadtteilmanager Franz-Josef Ingenmey lässt unter anderem, Zahlen sprechen. In die verschiedenen Projekte — wie Modernisierung von Wohnraum, sozial-integrative und verkehrliche Maßnahmen oder andere Aktivitäten im öffentlichen Raum — sind 2002 bis 2010 in der Summe rund 26,7 Millionen Euro geflossen. Aufgeschlüsselt wird es interessant: Die Gesamtkosten der Maßnahmen lagen bei 7,7 Millionen Euro — bei einem städtischen Anteil von 2,1 Millionen Euro. Ohne Förderung frei gesetzte Privatmittel werden mit 19 Millionen Euro beziffert. Ingenmey: „Jeder Euro Fördermittel der Stadt Velbert hat mehr als 13 Euro Investition bewirkt.“
Und damit soll es weitergehen. Der Park des Klinikum Niederberg soll aufgewertet und als Gesundheitspark allen Bürgern zur Verfügung stehen. Markante Aussichtspunkte sollen zu Landschaftsfenstern werden. Die WoBau will Wohnungen ihres Bestands — laut Clasen heute etwa 1400 bis 1500 — modernisieren.
Ingenmey hofft, dass mit Ende der „Sozialen Stadt“ im Jahr 2014, die Pflege der Stadtteile nicht aufhört. „Wir müssen als Stadtteilmanager überflüssig werden und dafür Spuren hinterlassen. Da haben wir Ehrgeiz.“ Freitag versichert, dass auch über 2014 hinaus ein Kümmerer zur Verfügung stehen werde. Auch TBV—Chef Ralph Güther betont: „Wir müssen das Level durch regelmäßigen Einsatz halten.“
Dass es ausreichend Handlungsnotwendigkeiten in Birth und Losenburg gibt, unterstreicht Stadtteilzentrumsleiterin Claudia Schmitz. „Wir dürfen die Probleme nicht wegdiskutieren.“ Vor allem in Sachen Integration sei noch einiges zu tun. Hier sei das BiLo ein zentraler Ort. „Da kommen alle Nationen zusammen.“