Wülfrath Projektstart mit den fleißigen Rückepferden Eliot und Paula

Wülfrath · Um schwere Baumstämme zu ziehen, braucht es im Grünzug Ellenbeek kein schweres Gerät.

Die Rückepferde haben in der Ellenbeek Baumstämme gezogen, aus denen später Balancier-Stangen werden. Viele Kinder verfolgten das Geschehen aus sicherer Entfernung.

Foto: Tanja Bamme

Die Rückepferde Eliot und Paula waren am vergangenen Montag die heimlichen Stars in der Ellenbeek. Die beiden französischen Kaltblüter sorgten dafür, dass die Stämme eines frisch gefällten Vogelkirschbaums im Grüngürtel des Stadtteils ihre finalen Plätze finden.

Mit der Aktion wurde der Startschuss für das Projekt „Naturerfahrungsraum Ellenbeek“ eingeläutet. Gemeinsam mit der Biologischen Station Haus Bürgel aus Monheim gestaltet die Stadtverwaltung in den kommenden Jahren die Freifläche zu einem naturnahen Spielraum für Kinder- und Jugendliche um. „Die gefällten Baumstämme sollen an ihre finale Position gerückt und später befestigt werden. Danach dienen sie als Balancier-Stangen“, erklärt Angela Sprink vom Team der Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Wülfrath.

Um die Umgestaltung nicht im Verborgenen durchzuführen, waren gleich mehrere Einrichtungen zur Begleitung der Maßnahme eingeladen. Zunächst durften Schüler der angrenzenden Grundschule vor Ort sein. Die beiden Pferdetrainer Daniel Proske und Markus Rotzal aus Wuppertal  nahmen sich vor der Aktion ausgiebig Zeit, um den Kindern die Pferde und ihre Fähigkeiten zu erklären.

Johanna und Max, die beiden Klassensprecher der Klasse 2a, dokumentierten den Ablauf mit Fotos. „Dann können wir in der Klasse berichten, was wir gesehen haben“, so die Kinder, die ebenso wie andere Delegierte aus den Nachbarklassen anwesend sein durften. Spannend wurde es schließlich, als Eliot und Paula mit Hilfe eines Geschirrs und einer dicken Kette die schweren Baumstämme quasi mühelos über den feuchten Rasen zogen.

Die Vogelkirsche wurde übrigens nicht einfach für den Zweck gefällt, um später als Balancier-Stange zu enden. „Die Baumstämme haben eine Zwiesel ergeben. Das heißt, dass beide Stämme gleichgroß aus einem Baum gewachsen sind. Bei Sturm sind solche Bäume ganz besonders gefährdet und können schnell umfallen. Deshalb musste die Vogelkirsche aus Sicherheitsgründen gefällt werden“, erklärt Norbert Tenten von der Biologischen Station. Die Vogelkirsche ist jedoch kein Einzelfall im Grüngürtel Ellenbeek. Insgesamt muss die Stadt im Zuge der Verkehrssicherheitskontrolle rund 100 Bäume bearbeiten – vom Kronenschnitt über Totholzentfernung bis hin zur Fällung von etwa 40 Bäumen.

Als die Aktion im vollen Gange war, kamen noch rund 20 Kinder aus dem nahegelegenen Familienzentrum zum Zugucken hinzu. „Es ist uns wichtig, dass die Kinder von Anfang an dem Prozess beteiligt werden und den Naturerfahrungsraum mitgestalten“, so Angela Sprink weiter. Geplant sind in Zukunft regelmäßige Treffen des neu gegründeten Jugendrats vor Ort. Die Naturentdecker-Gruppe wird Teil des Beteiligungsgremiums Wülf-RAT sein, das mit Unterstützung der Abteilung Kinder- und Jugendförderung im Oktober seine Arbeit aufgenommen hat. Interessierte Kinder und Familien, die sich ebenfalls an der Projektgestaltung beteiligen möchten, können sich im Kinder- und Jugendhaus unter der Telefonnummer 72311 melden.