Ratingen: Abschied vom Königspaar

Der große Umzug am Sonntag war der farbenprächtige Höhepunkt des Schützenfestes.

Ratingen. Hatten die Ratinger Schützen am Samstag noch einen schönen Sommertag mit dem finalen Platzkonzert und Zapfenstreich erlebt, so wurden sie am Sonntag Nachmittag beim Umzug durch die Innenstadt wahrlich nicht verwöhnt. "Toll, dass zumindest am Samstag auch so viele Nicht-Schützen auf dem proppenvollen Marktplatz waren", freute sich Schützenchef Karl-Heinz Schneider trotzdem.

Noch bevor es am Sonntag für die rund 1000 Zugteilnehmer zur Aufstellung ging, gab es Kontakt mit den ersten Regenschauern. Als sich dann einige helle Wolken auftaten, gab Zeremonienmeister Eckhard Franken das Zeichen zum Start - zehn Minuten früher als geplant.

Ratingens Bürgermeister Harald Birkenkamp hatte schnell einen Schuldigen für das miserable Wetter ausgemacht: "Bis zur Stunde ist es eine hervorragende Vorbereitung von allen Verantwortlichen, und es hat auch alles sehr gut geklappt. An dem Regen ist die andere Fakultät Schuld."

Genau diese zehn Minuten waren es, in der Petrus ein Einsehen hatte und den Zug trockenen Fußes durch die Innenstadt geleitete. Sichtlich bewegt genoss Schützenkönig Jürgen Ellinghaus mit Ehefrau Rosi und viel Prominenz die Parade. "Natürlich ist es schwer, nach einem wunderschönen Jahr Abschied zu nehmen. Da klingt einfach ein wenig Wehmut mit. Mein Dank gilt vor allem Karl-Heinz Schneider und meiner Kompanie, die mich immer unterstützt haben."

Natürlich hatte der Zug nicht die Ausmaße wie im Vorjahr, als die Sebastiani-Bruderschaft ihr 575-jähriges Jubiläum feierte und allein 1000 Gäste mitmarschierten. Doch auch diesmal zeigten die zahlreichen Kompanien, was sie drauf haben.

Dabei fielen insbesondere die wunderschön mit Blumen dekorierten Kutschen ins Auge. Aber auch die insgesamt zwölf Kapellen sorgten immer wieder für tolle Stimmung unter den unzähligen Schaulustigen. "Man darf nicht vergessen, mit diesem Umzug ist wieder Normalität eingekehrt. Ratingen ist durch die Jubiläen der vergangenen Jahre doch etwas verwöhnt worden", meinte Moderator Achim Pohlmann, der mit Sachkenntnis und Humor die Schützenkameraden und das Publikum zum Schmunzeln brachte.

Nach der Parade - als der Umzug zum Schützenplatz begann -, öffnete der Himmel dann doch seine Schleusen. Innerhalb weniger Minuten waren die Teilnehmer, die nur mit Hemd oder Jacke bekleidet waren, bis auf die Haut durchnässt. Und Mobiltelefone, mit denen die Schützen Angehörige mit neuen Anziehsachen zum Festzelt beordert wurden, liefen heiß.

Auch Königin Rosi Ellinghaus war von dem zurückliegenden Schützenjahr angetan. "Es war eine unvergessliche und wunderschöne Zeit. Ich wünsche unseren Nachfolgern, dass sie auch so viel Spaß bekommen wie wir."