Ratingen: Fahrgäste klagen über Enge im Bus

Die Linie 712 fährt nur noch alle zehn Minuten.

Ratingen. Ohne ihren Kunden etwas mitzuteilen, hat die Rheinbahn den fünfminütigen Takt der Ersatzbusse auf der Linie 712 zwischen Ratingen und Düsseldorf ausgedünnt. "Die Busse fahren durchgehend nur alle zehn Minuten, obwohl die Fahrzeuge deutlich weniger Fahrgäste aufnehmen als die Straßenbahnen", beschwert sich WZ-Leser und Rheinbahn-Kunde Nicolas Borkelmans. "Dazu gab es keine Information an die Fahrgäste."

Rheinbahn-Sprecher Eckhard Lander bestätigt die heimliche Kursänderung des Hauses. Vermutungen, dass damit die Personalnot auf anderen Linien ausgeglichen werden, seien aber falsch. "Das hat nichts damit zu tun. Wir haben aber bemerkt, dass sich unsere Kunden nach der Einführung des Ersatzverkehrs scharenweise andere Wege gesucht haben. Viele sind beispielsweise auf die S-Bahn ausgewichen." Damit seien die Busse längst nicht so voll geworden, wie ursprünglich erwartet. Deshalb habe man einfach die alten 712-Zeiten eingeführt in der Hoffnung, die Kunden hätten sich noch nicht auf den kürzeren Takt umorientiert.

Nicolas Borkelmans findet das, neben einer miserablen Informationspolitik, unzumutbar. "Wenn morgens im Schülerverkehr die Busse so voll sind, dass niemand mehr zusteigen kann, kommt der nächste Bus erst in zehn Minuten." Wie die WZ berichtete, benötigen die Busse deutlich mehr Zeit als die Straßenbahnen der Linie 712 zwischen Düsseldorf und Ratingen - insbesondere wegen des morgendlichen Rückstaus auf der Reichswaldallee. hmn