Ratingen: Freie Bahn für die Autowaschanlage

Entscheidung: Rat stellt den Erhalt der Arbeitsplätze über die Bedenken der Anwohner.

<strong>Ratingen. Auf dem Gelände des Autohauses Giertz am Hauser Ring kann die geplante Autowaschanlage gebaut werden. So hat es der Stadtrat jetzt entschieden. Die Vorlage der Verwaltung, einen Bebauungsplan für das Grundstück an der Ecke Hauser Ring/Vermillionring zu erstellen und den Bau der Anlage damit zu verhindern, wurde mit 45 Stimmen abgelehnt. Lediglich die 15-köpfige CDU-Fraktion stimmte für die Aufstellung des B-Plans. Voraus gegangen waren heftige Diskussionen zwischen den Parteien, sowie eine Anhörung der Anwohner. Diese befürchten einen drastischen Anstieg der Lärmbelästigung, falls an sechs Tagen in der Woche die Kunden durch die Waschstraße fahren würden. Neben der CDU hat auch die Verwaltung große Bedenken gegen die Waschanlage. Der Stadtrat würde mit seiner Entscheidung die Option verlieren, die Entwicklung des Gewerbegebietes zu lenken, hieß es in der Vorlage.

Doch für die anderen Parteien stand der Erhalt der Arbeitsplätze bei Giertz im Vordergrund. Das Autohaus steckt mitten im Insolvenzverfahren, wenn der Stadtrat am Dienstag der Änderung des Bebauungsplans zugestimmt hätte, dann wären im Oktober die Lichter bei dem Autohändler endgültig ausgegangen, 50 Arbeitnehmer hätten auf der Straße gestanden.

"Wir müssen hier die Interessen abwägen", erklärte Christian Wiglow von der SPD. Bei allem Verständnis für die Sorgen der Anwohner sei die Sicherung der Arbeitsplätze wichtiger. Die geplante Waschstraße sei im Untergeschoss des Gebäudes geplant, die Lärmbelastung daher eher gering. Außerdem soll bei der Planung der Schallschutz besonders berücksichtigt werden.

Nach langen Diskussion ist auch jetzt beschlossene Sache: Der marode Sportplatz in Hösel wird saniert. Der Antrag der SPD wurde mit breiter Mehrheit (44:15 Stimmen) angenommen. Eine Befragung der Bürger in Hösel und Eggerscheidt, wie von der Bürger Union gewollt, wird es nicht geben. Die Neubaupläne am Kalkeskamp sind mit dieser Entscheidung begraben.

Mehrheitlich sprach sich der Rat auch dafür aus, dass die Verwaltung jetzt doch einen Antrag auf Beteiligung an dem Landesfonds "Kein Kind ohne Mahlzeit" stellen soll. Die Bedenken der Verwaltung, der bürokratische Aufwand sei zu hoch, wollte die Ratsmehrheit nicht teilen.