Ratingen: Hunde-Halter an der kurzen Leine
Es wird immer schwerer, in Ratingen legal Gassi zu gehen. Die CDU will das ändern.
Ratingen. Es sind harte Zeiten für Ratinger Hundehalter: Erst kam das Landeshundegesetz, dann die städtische Grünflächenverordnung und schließlich die Wächter des Ordnungsamtes, die mit Argusaugen darauf achteten, dass beide eingehalten werden und nur die richtigen Hunde am richtigen Ort herumtollen.
Auch die am Dienstag vom Rat verabschiedete Grünflächenverordnung macht es den Haltern nicht leichter. Die besagt ganz klar: "Hunde sind an der Leine zu führen. Sie dürfen nur auf den ausgewiesenen und ausgeschilderten Hundeauslaufbereichen ohne Leine laufen gelassen werden."
Genau dort setzt deshalb auch der Antrag an, den die CDU jetzt gestellt hat: Die Stadt möge für mehr offizielle Hundeauslaufflächen sorgen. Zunächst, so heißt es, soll die Stadt den Bedarf in den einzelnen Stadtteilen ermitteln und dann Flächen vorschlagen, auf denen sich die Hunde austoben dürften.
"Prinzipiell müsste in allen Stadtteilen etwas ausgewiesen werden", meint Luderich, denn: "Es ist eine Zumutung, erst ins Auto steigen zu müssen." Doch es müssen nicht gleich ganze Parks als Hundespielplatz deklariert werden. Es gibt auch eine Minimallösung, Ratingen West macht’s vor: Dort sind einzelne Straßen vom Leinenzwang befreit, kenntlich gemacht durch kleine Hinweisschilder.
Dass der Weg zur hundefreundlicheren Stadt nicht einfach sein wird, ist Claudia Luderich klar: "Es bleibt ein schwieriges Thema, da es leider immer Hundehalter gibt, die sich rücksichtslos benehmen, genauso, wie rücksichtslose Spaziergänger."
Auch die ersten Reaktionen aus der Verwaltung sind zurückhaltend. Es gab schon mehrfach Anläufe, Flächen für Hunde auszuweisen, erinnert sich Uwe Puzalowski vom Grünflächenamt: "Doch die wurden in der Diskussion mit Bürgerschaft und Politik nicht angenommen." Schließlich gibt es immer jemanden, der die Tiere angeleint oder - noch lieber - gar nicht sehen möchte.