"Viele Menschen wissen nicht, wie viel Zeit und Arbeit in so einem Design stecken. Wir haben überall Designer, die reisen in der Welt herum und lassen sich von dem inspirieren, was sie sehen", erklärte Ute Wethmar, Leiterin der Kinderdivision bei Esprit.

"Dann werden so genannte Moodboards erstellt - Collagen, auf denen Ideen festgehalten werden. Was passt zum Thema? Was fällt uns spontan dazu ein? Danach folgt ein zeichnerischer Entwurf, bevor es an die Gestaltung des eigentlichen T-Shirts geht."

So sah auch der Ablauf am Samstag aus. An der Wand hingen Collagen: Schleifen, Herzen, Theater, Glamour, Eiffelturm und Pastellfarben als Symbole für Paris, Big Ben, Tower Bridge, Regen, Musik und die roten Telefonzellen für London.

Die 14-jährige Britta entschied sich für London. "Wir machen demnächst an der Schule ein Praktikum, und ich überlege, etwas mit Mode zu machen. Da dachte ich, das hier ist eine gute Gelegenheit, in das Thema rein zu schnuppern", erzählte sie. Am interessantesten fand sie die Hintergrundgeschichte, die einem Design vorausgeht. Ihr T-Shirt ziert eine englische Flagge mit Noten und dem Schriftzug "London" - Rockstar eben.

Fiene (14) hat sich für Paris entschieden. "Ich mag die Pastelltöne lieber", sagte sie. "Das regnerische London liegt mir nicht so." Ihr Traum ist es, später im Bereich Mode zu arbeiten. "Deshalb habe ich nicht lange gezögert, als eine Freundin anrief und fragte, ob ich bei dem Workshop mitmachen möchte." Ihr T-Shirt zeigt ein Dame mit Zylinder auf dem Kopf, die direkt aus einem rauchigen Varieté entsprungen scheint, passt jedenfalls perfekt zum Thema "Paris".

Eines wissen die Jugendlichen nach knapp fünf Stunden: Es ist viel Arbeit, ein T-Shirt zu entwerfen und den Entwurf dann umzusetzen. Das Ergebnis macht die Mühe jedoch wieder wett und ist garantiert ein Einzelstück, das es sonst nirgends zu kaufen gibt - und vielleicht bringt dieses Gefühl des Schaffens den nächsten Stardesigner hervor.