Ratingen: Liebfrauenschule steckt Millionen in ihre Zukunft

Mensa mit Wintergarten, elektronische Klassenzimmer: 3,5 Millionen Euro werden bis 2014 für eine komplette Modernisierung verbaut.

Ratingen. Die Liebfrauenschule kann nicht nur auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken, sie kann jetzt auch in eine rosige Zukunft schauen: Für mindestens 3,4 Millionen Euro wird das ehrwürdige Schulgebäude an der Schwarzbachstraße von Grund auf saniert, modernisiert und erweitert. Das Erzbistum Köln als Träger will die private Mädchenrealschule zu einer hochmodernen Bildungseinrichtung machen.

Für die nächsten fünf Jahre wird die Schule zunächst aber auch eine große Baustelle sein. "Da wir keine Ausweichmöglichkeiten haben, müssen alle Arbeiten bei laufendem Betrieb erfolgen", sagt Schulleiter Johannes Steggers. So können maximal 800.000 Euro jährlich verbaut werden, mehr würde nicht funktionieren.

Für die 585 Schülerinnen und die 38-köpfige Lehrerschaft sollen die Beeinträchtigungen so gering wie möglich gehalten werden. Bisher klappt das auch ganz gut. "Bis kurz vor Unterrichtsbeginn hört man die Bohrhämmer im ganzen Haus, dann ist Ruhe.

Und erst in der großen Pause geht der Krach für ein paar Minuten weiter", lobt Peter Bärens, stellvertretender Schulleiter, die Disziplin der Bauarbeiter. Er ist bei jeder Bausitzung dabei, hat Mitsprachrecht und kann auch Ideen einbringen.

Kernstück der Modernisierungs- und Umbauarbeiten wird die neue Mensa sein, in der künftig 120 Schülerinnen gleichzeitig ein Mittagessen einnehmen können, wenn sie nachmittags noch Unterricht haben.

Besonderer Clou: Ein Teil der Mensa wird dabei als Wintergarten angelegt. Selbst gekocht wird aber nicht, das Essen wird von einem Catering-Unternehmen geliefert, und in der neuen Schulküche, die im Keller untergebracht wird, warm gehalten und aufbereitet.

Bislang werden die Kinder der fünften und sechsten Klassen im so genannten Silentium mittags verköstigt und bis in den Nachmittag betreut.

Komplett erneuert werden alle naturwissenschaftlichen Räume - Biologie- und Chemiesäle. Sie bekommen zudem eine neue Ausstattung. Außerdem werden alle Klassenräume vergrößert und mit modernster Technik ausgestattet. "Wir werden dann in der Lage sein, jedes Klassenzimmer ohne Aufwand in einen Informatikraum umzuwandeln", erklärt Bärens.

EDV-Verkabelung gehört dann zur Standardausstattung. In einigen Räumen wird es auch hochmoderne "Smartboards" - elektronische Tafeln, die an einen Computer angeschlossen sind - geben. Klassenbücher werden dann auch elektronisch geführt.

Die hauseigene Kapelle wird in Absprache mit dem Bistum neu und kindgerecht gestaltet und wandert von der ersten Etage ins Dachgeschoss, wo die Schule rund 400 zusätzliche Quadratmeter dazu bekommt. Hier wohnten bislang die Ordensschwestern der Liebfrauenschule, sie werden aber im Sommer Ratingen verlassen. Der Umbau des Dachgeschosses wird noch eine Million Euro verschlingen, so Bärens.

Nach dem Umbau wird die ganze Schule endlich behindertengerecht sein. Zwar gibt es jetzt schon einen Aufzug, doch von dem aus ist für Rollstuhlfahrer die Aula nicht erreichbar. Künftig werden alle Räume barrierefrei zugänglich sein.

Derzeit wird ein komplett neues Treppenhaus angelegt - im Inneren des Hauptgebäudes. "Außen anzubauen, wäre einfacher gewesen, wir wollten aber die Fassade nicht verschandeln", sagt Bärens. Wenn alles nach Plan läuft, wird 2014 die heutige Liebfrauenschule nicht wiederzuerkennen sein. Bärens: "Ich freue mich drauf."