2006 übernahm der Kölner Schauspieler Guido Hammesfahr als Fritz Fuchs diese Rolle. Unterstützt wird er dabei von seinem Hund Keks. Wir haben mit ihm gesprochen.
Welche Beziehung hatten Sie als Kind zu „Löwenzahn“?
Guido Hammesfahr: Ich habe die Sendung als Kind oft geschaut. Gut kann ich mich noch an die erste Folge erinnern, da ist Peter in den Bauwagen umgezogen, weil ihn in seiner Wohnung der ständige Fluglärm gestört hat. Für den Wagen hat er viele Dinge wie den hochziehbaren Tisch erfunden.
Was haben Sie bei „Löwenzahn“ gelernt?
Hammesfahr: Ich habe bei der Sendung gelernt, dass die Abenteuer direkt vor der Haustür auf einen warten. Man muss nur ein paar Schritte nach draußen machen, um etwas Neues zu entdecken. Aktuell sind das zum Beispiel die Vögel, die gerade wieder zurückkehren. Wichtig ist nur, dass man offen und neugierig bleibt.
Welche Abenteuer sind Ihnen in den vergangenen 20 Jahren besonders in Erinnerung geblieben?
Hammesfahr: Dazu zählt auf jeden Fall unsere Reise nach Südafrika. So weit bin ich privat noch nie gekommen. Auch der Flug mit dem Hubschrauber zur Arbeit war etwas Besonderes. Dazu kommt die Folge zur Demokratie, bei der ich beim Buch mit geschrieben habe. Wenn so etwas Ausgedachtes Realität wird, ist das schon etwas mehr als nur die Rolle zu spielen.
Wie sind Sie selbst zu „Löwenzahn“ gekommen?
Hammesfahr: Ich wurde von der Produktionsfirma angerufen und zum Casting eingeladen. Ich habe um zwei Wochen Bedenkzeit gebeten, weil ich mir sicher sein wollte, dass ich diese Aufgabe auch wirklich übernehmen kann. Im Juni 2005 war das Casting und Ende September kam dann die Zusage. Es hat etwas länger gedauert, weil es drei Kandidaten gab und Kinder in Kitas und Schulen an der Entscheidung beteiligt wurden - ein außergewöhnlich demokratischer Prozess. Die Entscheidung hat mir dann sehr geschmeichelt.
Sind Sie dann auch mit Peter Lustig zusammengetroffen?
Hammesfahr: Wir haben uns drei- oder viermal getroffen, auch beim ZDF-Sommerfest, bei dem wir nebeneinander saßen. Er war ein sehr aufmerksamer und humorvoller Mensch, der auf mich zugekommen ist und von dem ich auch gute Ratschläge bekommen habe.
Der wievielte Bauwagen ist gerade im Einsatz?
Hammesfahr: Der zweite. Der Wagen wurde erneuert, als ich bei der Sendung angefangen habe, weil die Bremsanlage nicht mehr durch den Tüv gekommen wäre. Es gab ein neues Fahrgestell und eine neue Stahlkonstruktion damit wir auch auf dem Dach drehen konnten. Das Herausnehmen der Wand zum Badezimmer hat zudem das Drehen erleichtert. Dazu kam der schöne Wintergarten mit dem Blick in die Natur, der alles etwas heller gemacht hat.
Wie viele Neubesetzungen gab es schon beim Hund Keks?
Hammesfahr: Da ist der aktuelle Hund der sechste. Die Hunde müssen ein gewisses Alter haben, bevor sie gut trainiert zu uns kommen. Es gibt auch immer eine Eingewöhnungsphase am Set. Es wird zudem Wert darauf gelegt, dass jeder Hund auch noch seinen TV-Ruhestand entsprechend lange genießen kann.
Sind Sie auch privat ein Hundefan?
Hammesfahr: Wir hatten privat einmal einen Familiendackel und danach viele Katzen. Aktuell pendle ich zwischen meinem Wohnort Köln und unserem Drehort Berlin, da wäre es mir einem Haustier eher schwierig. Da begnüge ich mich mit den Hunden der anderen.
Wird das Jubiläum jetzt groß gefeiert?
Hammesfahr: Das Feedback in der Presse ist aktuell sehr groß. Größere Feierlichkeiten sind aber nicht geplant. Wenn wir ab Mai wieder am Bauwagen in Berlin drehen, gebe ich eine Runde Eis und Kaffee aus.
Wie wichtig sind Themen wie Diversität und Inklusion bei „Löwenzahn“?
Hammesfahr: Beim Thema Diversität sind wir gut aufgestellt. So ist zum Beispiel unser Nachbar ein offen schwul lebender Mensch und unsere Kioskbesitzerin hat einen Migrationshintergrund. All das ist ganz selbstverständlich. Bei der Barrierefreiheit ist es im Bauwagen dagegen etwas schwieriger, aber Fritz findet immer eine Lösung, damit jeder ihn besuchen kann. So gab es eine große Rampe für eine Rollstuhlfahrerin und Oma Fuchs wurde mit dem Aufzug aufs Dach des Bauwagens gehievt.
Welche Beziehung haben Sie zu Ihrer langjährigen Wahlheimat Köln?
Hammesfahr: Zu Köln habe ich eine sehr gute Beziehung. So wohnt meine Familie direkt um die Ecke und in den 30 Jahren in Köln habe ich viele gute Freunde in der Stadt gefunden. Beide Städte ergänzen sich bei mir ganz gut. Den Sommer verbringe ich beim Drehen in Berlin und wenn es im Winter usselig und kalt wird, komme ich zurück ins lauschige Köln.