Ratsherr Axel Welp: „Ich bin für eine Marktverlegung“

Ratsherr Axel Welp (SPD) möchte den Wochenmarkt auf den Ware-Platz oder die Schwanenstraße umsiedeln.

Wülfrath. Für längere Parkzeiten, aber auch die Verlagerung des Wochenmarktes spricht sich SPD-Ratsherr Axel C. Welp, Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses aus.

Herr Welp, als Stadtentwickler: Was sagen Sie zum Anger-Markt?
Axel C. Welp:
Der Anger-Markt ist eine echte Angebotsbereicherung für Wülfrath. Allerdings würde das äußere Erscheinungsbild durch weniger aufwendige Reklame gewinnen.

Haben Sie den Eindruck, dass er schon bei den Bürgern „angekommen“ ist?
Welp:
Dazu ein klares Ja. Der Angermarkt wurde sehr schnell und sehr gut von den Wülfrathern angenommen. Auch unsere Freunde aus Heiligenhaus und Mettmann sind vom breiten Angebot insbesondere im Lebensmittelbereich begeistert.

Wie beurteilen Sie die Parksituation?
Welp:
Parkplätze sind wohl selbst zu Stoßzeiten ausreichend vorhanden. Allerdings erscheint die Parkdauer mit maximal zwei Stunden recht kurz zu sein. Der Anger-Markt soll als Frequenzbringer auch den Einzelhandel in der übrigen Innenstadt und ihren Randlagen beleben. Daher sollte eine mögliche Ausweitung der Parkdauer mit dem Einzelhandel geprüft werden.

Auch auf dem Parkplatz am Diek?
Welp:
Der Diek sollte in eine solche Überprüfung mit einbezogen werden.

Samstags wird der Parkraum knapp: Wäre eine Verlegung des Wochenmarkts eine Option?
Welp:
Unabhängig von einer eventuellen Parkplatzknappheit bin ich ein Befürworter einer Marktverlegung. Als mögliche Standorte könnte ich mir auch die Schwanenstraße oder den Bereich am Ware-Platz vorstellen. Auch hiervon verspreche ich mir eine weitere Belebung der Fußgängerzone.

Der Anger-Markt zieht mehr Menschen in die Stadt. Die Fußgängerzone profitiert davon noch nicht. Was muss aus Sicht der Stadtentwicklung geschehen?
Welp:
Allein mit Parkzeitenverlängerung und Marktverlagerung wird man die Fußgängerzone nicht zur Boomtown entwickeln können. Mit dem vom Land NRW geförderten Stadtentwicklungsprogramm ist die Stadt in Vorleistung gegangen. Die Fußgängerzone präsentiert sich heute offen, hell und großzügig. Nun sind die Einzelhändler gefordert. Ein stimulierendes Erscheinungsbild ist eine Grundvoraussetzung, um Menschen zum Shoppen zu animieren. Gepaart mit der Kreativität von Wülfrath pro und dem Erfahrungsschatz des Stadtmarketings sehe ich hier noch Entwicklungspotenzial.

Stichwort Gastronomie: Wie sieht es mit dem Kiosk am Diek aus? Es hat den Anschein, dass die gastronomische Lösung auf die lange Bank geschoben wird.
Welp:
Die Gastronomie ist ein ganz besonderes Problem. Vielleicht sogar eine Wülfrather Besonderheit. In den letzten Jahren haben reihenweise Kneipen geschlossen oder ständig den Besitzer gewechselt. Wenn man aber die Verweildauer in der Innenstadt erhöhen will, dann braucht man auch gemütliche Kneipen mit ansprechender Außengastronomie. Hier sind aber private Initiativen gefragt. Und das gilt auch für den Kiosk am Diek, der städteplanerisch sicherlich kein Hingucker ist. Daher teile ich die Befürchtung, dass eine private Lösung noch länger auf sich warten lassen wird. Hier können die Wülfrather Wirtschaftsförderung und die Stadtplanung nur beratend und unterstützend zur Seite stehen.