Raumnot bei DRK-Kindergarten birgt Zündstoff
Dass die Lindenschule zugunsten des DRK-Kindergartens auf einen Klassenraum verzichten soll, stößt bei Schulpolitikern auf Kritik.
Wülfrath. Die Überlegungen der Stadtverwaltung, die DRK-Kindertagesstätte In den Eschen auf Kosten eines Raumes der benachbarten Grundschule Lindenstraße zu erweitern, löst in großen Teilen der Politik Verwunderung aus. „Ich habe von den Plänen aus der WZ erfahren“, sagt FDP-Fraktionschef Hans-Peter Altmann und fordert mehr Information.
Auch Martin Sträßer (CDU) kann sich nur wundern: „Ich bin Schulausschussvorsitzender und werde über solche Veränderungen nicht informiert. Das kann nicht sein.“ Er hat das Thema „Raumsituation Lindenschule“ daher auf die Tagesordnung des Schulausschusses setzen lassen, der am 12. Februar ab 17 Uhr in der Mensa der Real- und Sekundarschule, Bergstraße 20, tagt. „Das Thema gehört in den Schulausschuss“, sagt Sträßer. Solche Themen müssten offen kommuniziert werden.
Aber auch aus der Lindenschule wird die Kritik an dem — noch nicht beschlossenen — Vorhaben erneuert und konkretisiert. Schulleiterin Marlies Leuth bekräftigt, dass „die Aufgabe dieses Raumes für unsere Schule nicht zu kompensieren ist, zumal uns noch keine Ersatzlösung aufgezeigt wurde“.
Aktuell hat die Grundschule in den vier Jahrgängen insgesamt zehn Klassen. Zwei Zimmer werden darüber hinaus als Fachräume genutzt. Ab Sommer hat die Lindenschule elf Klassen. „Und wenn uns dann noch der Fachraum genommen wird, um die Kita zu erweitern, haben wir ein echtes Problem“, sagt Leuth. Der eine Fachraum wird für Computerunterricht eingesetzt. Der andere insbesondere für Förderprogramme und die Inklusion.
DLW-Fraktionsvorsitzender Frank Homberg lehnt die Idee schon jetzt grundsätzlich ab: „300 000 Euro für die Erweiterung um einen Raum? Das ist zu teuer und eine Schule leidet darunter. Das ist Quatsch.“
CDU-Vorsitzender Andreas Seidler schaut als jugendpolitischer Sprecher seiner Fraktion auf das Thema: „Wenn auf einmal Not am Mann bei der Kita-Pätze-Versorgung da ist, muss gehandelt werden. Aber wenn im kommenden Jahr weitere Gruppen fehlen, erwarte ich eigentlich ein Konzept.“