Stadt Wülfrath kümmert sich wieder selbst um den Friedhof
Privates Unternehmen kündigte Vertrag mit der Stadt. Gebühren sollen ab 2015 gesenkt werden.
Wülfrath. In 30 Jahren soll der städtische Friedhof an der Fliethe bis auf ein Drittel seiner jetzigen Größe zurückgebaut werden. „Wir brauchen die Flächen einfach nicht mehr, weil die Zahl der Urnenbestattung immer weiter steigt, die Zahl der Erdbestattungen zurück geht“, sagt Klaus Biederbeck, Amtsleiter Liegenschaften. Den größten Teil des Lagerhofs des Friedhofs will die Stadt als Gewerbefläche verkaufen.
Weil Urnenbestattungen deutlich günstiger als Erdbestattungen sind und der Pflegeaufwand für die Angehörigen deutlich geringer ist, „geht der Trend zur Urne“, sagt Biederbeck. Was die Zahlen belegen: 2013 wurden auf dem Friedhof 84 Bestattungen gezählt. „53 Urnen, 31 Erdgräber“, sagt Bärbel Balzer, Sachbearbeiterin in der Friedhofsverwaltung.
Wenn die Nutzungsrechte für Gräber auf dem Kommunalfriedhof abgelaufen sind, sollen die Grabstellen allmählich in Wiesen umgewandelt werden. Der Pflegeaufwand soll gering gehalten werden, um die Kosten zu senken. Um die Ausgaben weiter zu reduzieren, hat die Stadt sich dazu entschieden, die Unterhaltung des Friedhofs selbst zu übernehmen.
Seit 2000 hatte die Stadt diese Aufgabe an ein privates Unternehmen aus Mönchengladbach übertragen. Als es den Vertrag zum Ende des Vorjahres kündigte, beschloss die Politik, zwei Mitarbeiter für die Friedhofspflege einzustellen.
Friedhofsgärtner Jan Meyburg hat die Aufgabe übernommen und wird von Uwe Grimm sowie Mitarbeitern des städtischen Baubetriebshofs unterstützt. Meyburg kam aus Leipzig und wird demnächst in die Dienstwohnung am Friedhof einziehen. Er wird auch darauf achten, dass die Friedhofsordnung und -ruhe eingehalten wird.
Durch diese Maßnahmen, sagt Amtsleiter Biederbeck, sollen die Friedhofsgebühren für 2015 spürbar gesenkt werden.
In Kürze soll am Eingang des Friedhofs ein Schaukasten angebracht werden, in dem die Kontaktdaten des städtischen Friedhofsgärtners veröffentlich werden, der auch regelmäßig Sprechstunden anbieten wird.