Realschulbefürworter kündigen zweites Bürgerbegehren an
Politik droht erneut mit Verlust der einzigen Schule.
Velbert. Mit einem Paukenschlag begann am Dienstagabend die Sitzung des Velberter Stadtrates. Unmittelbar vor Eröffnung der Tagesordnung ließ Mike Trommler vom Verein Pro Realschule Bürgermeister Dirk Lukafka wissen, dass die Nevigeser ein zweites Bürgerbegehren planen.
Nachdem das erste Bürgerbegehren den Erhalt der Heinrich Kölver-Realschule (HKS) forderte, soll sich das zweite Bürgerbegehren gegen den erneuten Versuch, eine Sekundarschule zu errichten, aussprechen.
Ob es tatsächlich so weit kommt, ist allerdings noch unsicher. Das dem Bürgermeister zu einer ersten Prüfung der Zulässigkeit des Begehrens überreichte Schreiben ist ausdrücklich als Entwurf gekennzeichnet.
Auf einer Sitzung des Pro Realschul-Vereins soll am Donnerstagabend in großer Runde abschließend über die Aussichten eines solchen Vorgehens diskutiert werden.
CDU-Fraktionschef Manfred Bolz zögerte am Dienstag jedenfalls keine Sekunde, seine Drohung an die Adresse der Realschul-Befürworter zu wiederholen: „Wenn das Bürgerbegehren durchkommt, gibt es keine weiterführende Schule in Neviges mehr.“
Derweil wurde in der nachfolgenden Debatte einmal mehr deutlich, dass selbst die Befürworter der Sekundarschule nur bedingt hinter dieser neuen Schulform stehen. Übereinstimmend bezeichneten Vertreter von Grünen, CDU und SPD in ihren Reden die Sekundarschule als „Kröte“, die man geschluckt habe, um einen Kompromiss im Schulstreit zu erreichen.