Reinigung von Unterkünften: Kritik richtet sich gegen Stadt

Sachkundiger Bürger Stefan Merrath sagt, er habe keine Vorwürfe gegen das Rote Kreuz erheben wollen.

Wülfrath. Stefan Merrath fühlt sich missverstanden. Der sachkundige Bürger, der für die FDP im Sozialausschuss sitzt, hatte in der Sitzung angemerkt, dass Ehrenamtler eigenhändig die Flüchtlingsunterkunft an der Kastanienallee reinigen mussten (die WZ berichtete). „Das ist für mich Aufgabe des Landes und sollte von einer Profifirma erledigt werden“, sagte er in der Sitzung. Das Deutsche Rote Kreuz, das in Wülfrath die Halle betreibt, wehrte sich dagegen: Es gebe wohl professionelle Reinigungskräfte und die Ehrenamtler, die darüber hinaus die Boxen der Bewohner desinfiziert haben, hätten dies freiwillig und unter Anleitung getan.

Merrath schrieb jetzt der WZ: „Das DRK hat überhaupt keinen Grund sich gegen die Reinigungsvorwürfe zu wehren, weil derartige Vorwürfe nie gegen das DRK erhoben wurden.“ Seine Aussagen in der Sitzungen habe lediglich dazu gedient, als betroffener Ehrenamtler den Mitgliedern des Ausschusses einen persönlichen Situationsbericht über die derzeitigen Umstände und typischen Alltagsprobleme zu geben. Merrath möchte klarstellen, dass sein Beitrag nicht gegen das DRK gemünzt war — hier würde man hervorragende Arbeit leisten: „Mein Vorschlag, dass ich es besser fände, die Endreinigung der Notunterkünfte durch professionelle Reinigungsfirmen anstatt durch das DRK mit seinen freiwilligen Helfern durchführen zu lassen, war in erster Linie als Diskussionsbeitrag und kritische Bemerkung gegenüber der Stadtverwaltung Wülfrath gedacht.“ Weiter schreibt er: „Wenn ich nun erfahre, dass das DRK bei den freiwilligen Helfern einen dramatischen Rückgang von 150 auf 50 Helfer verzeichnet und die Stadt Wülfrath sich damit rühmt, mit den monatlichen Mittelzuweisungen des Landes für die Betreibung der Notunterkunft in Höhe von 20 000 Euro seinen Haushalt zu sanieren, ist mein Vorschlag und meine Kritik vermutlich nicht ganz unbegründet.“

In der Unterkunft — der derzeit noch immer nur 53 Flüchtlinge untergebracht sind — hat sich nach dem Kommentar am Ablauf nichts geändert. DRK-Bereichsleiter Thomas Dahmen berichtet: „Das führte bei unseren Ehrenamtler nicht zu Gesprächsbedarf.“

Nach wie vor mache jeder nur das, was er auch machen möchte. Fürs Grobe kommen die Fachkräfte. Dahmen: „Hier müssen keine Ehrenamtler Toiletten putzen.“ Trotzdem, geblieben ist am Ende doch noch ein Fleck, der nicht bereinigt werden kann. Rotkreuz-Chef Wolfgang Peetz sagt: „Diese Aussage hat uns als DRK geschadet.“