Wilhelmstraße wird zur Flaniermeile
Der Umbau für 600 000 Euro ist beschlossene Sache. Die Fahrbahn wird enger und es soll 26 Längsparkplätze geben.
Wülfrath. Die Wülfrather Politik hat sich endgültig entschieden: Die westliche Wilhelmstraße wird 2016 umgebaut und bekommt dann Längsparkplätze. Ob längs, quer oder im Block die Fahrzeuge auf der Innenstadtstraße geparkt werden, war in den vergangenen Wochen heiß diskutiert worden. Letztlich einigte man sich im Rat nun auf diese Längsvariante, die im Rahmen des Stadtentwicklungsprogramm (Step) zwar von der Stadt bezahlt werden müssen, dafür aber gewährleisten, dass alle anderen Maßnahmen mit 70 Prozent gefördert werden.
Ursprünglich gab es sechs Parkvarianten, nun entschied man sich für 26 Parkplätze in drei Parkräumen. Bisher waren es 29 Stellplätze. Vor allem der Inhaber des Schlüters Genießertreffs, Dirk Schlüter, hatte Bedenken wegen des möglichen Wegfalls von Stellplätzen und Ladezonen.
In Absprache mit ihm sichert die jetzige Lösung einen Kompromiss: Umbau der Straße, dazu der Wegfall von „nur“ fünf Parkplätzen. „Wir müssen beim Neubau sowieso breitete Parkboxen bauen, so dass es unabhängig von der Variante weniger werden“, sagte Bürgermeisterin Claudia Panke. Zudem ist der Umbau zum Längsparken am preiswertesten: knapp 23 000 Euro für die Parkfläche sind deutlich weniger als 35 505 Euro für die Variante des Schrägparkens wie es derzeit eingerichtet ist.
Grundsätzliche Zustimmung erntet das Projekt Wilhemstraßenumbau seit langem: Der Abschnitt zwischen der Ecke Düsseler Straße/Bahnhofstraße und der Straße Am Diek soll begrünt werden. Die Gehwege werden breiter und die neue lockere Form soll das Wechseln zur anderen Straßenseite erleichtern. Die Fahrbahn wird dort enger werden. Trotzdem gab es auch im Ausschuss kritische Stimmen, die befürchten, dass die Straße nach dem Umbau zu einer Rennmeile für Raser werden könnte.
Ein einheitliches Gehwegpflaster wie in der Goethestraße sowie die Erneuerung der Fahrbahndecke soll den Bereich als Einkaufsmeile aufwerten. Die Parkplätze werden durch Betonsteinpflaster optisch von der Fahrbahn getrennt. Schlüter drängte darauf, dass vor seinem Geschäft die Möglichkeit einer Ladezone nicht verbaut wird. Dies sicherte der Rat zu, denn die Belieferung müsse möglich sein.
Radfahrer werden nicht in gegenläufiger Fahrtrichtung fahren können: zu viel Konfliktpotenzial mit Fußgängern und Autos, heißt es bei der Stadt. Der Radverkehr von der Fußgängerzone kommend wird entweder über die Goethestraße in Richtung Rathaus/Südstraße/Stiftstraße oder über die Nordstraße in Richtung Panoramaradweg geleitet. 605 000 Euro kostet die gesamte Maßnahme. 408 000 Euro werden über die Städtebauförderung vom Land NRW ersetzt. Die Stadt ist mit 197 000 Euro beteiligt.