Remondis-Flächen verkauft
Die Velberter Doppstadt Umwelttechnik hat die Grundstücke an der Fliethe erworben. Noch steht nicht fest, was dort angesiedelt werden soll.
Wülfrath/Velbert. Diese Wirtschaftsnachricht dürfte im Rathaus Freude auslösen: Doppstadt Umwelttechnik hat die Remondis-Flächen im Gewerbegebiet Zur Fliethe erworben — in der Summe rund 30 000 Quadratmeter (Größe von etwa vier Fußballfeldern). In drei, vier Monaten soll feststehen, was das Velberter Unternehmen auf den Grundstücken an Fortunastraße und Zur Fliethe entwickeln wird. „Wir sind noch in der Prüfung“, so Konrad Kerres, Geschäftsführer der Familienholding Doppstadt.
In den 1980er-Jahren hatte Rosendahl in dem gelben Firmengebäude in der Fliethe die erste Recycling-Anlage errichtet. Auf der anderen Straßenseite entstand ein Wertstoffhof. Beides stand in den vergangenen Jahren leer, nachdem der spätere Eigentümer Remondis in der Entsorgungswirtschaft der Region kaum noch eine Rolle spielte. Der einstige Container-Abstellplatz Alte Ratinger Landstraße — das dritte Remondis-Grundstück im Gewerbegebiet — wurde zuletzt allenfalls als Zirkus-Quartier genutzt. Die beiden Flächen an der Fortunastraße waren unlängst im Gespräch, um dort einen gemeinsamen Bauhof von Mettmann, Wülfrath und Kreis Mettmann zu errichten. Den millionenschweren Zuschlag — offizielle Zahlen gibt es nicht — erhielt schließlich Doppstadt.
Werner Doppstadt hatte die Firma als landwirtschaftlichen Lohnbetrieb 1965 in Velbert gegründet. 1970 war man bereits in der Umwelttechnik tätig. Die Produktpalette wurde stetig ausgeweitet: Randstreifenmäher in Serienproduktion oder Spezialanfertigungen für Radlader-Container, um nur zwei Beispiele zu nennen. Mit einer neuen Vertriebsgesellschaft sicherte sich Doppstadt ab 1990 auch Anteile im europäischen Markt. 1992 wurde ein Förderanlagen-Betrieb in Calbe an der Saale erworben, wo heute noch 400 Menschen arbeiten. 100 Beschäftigte gibt es im Stammwerk in Velbert.
Der Erwerb der Flächen in Wülfrath soll Doppstadt neue Zukunftsoptionen öffnen, wie Kerres der WZ sagt. „Das ist ein Beitrag zur Standortsicherung des Unternehmens in der Region Niederberg, der die Familie Doppstadt verbunden ist.“ So solle auch der Stammsitz in Velbert keinesfalls geschwächt oder gar aufgegeben werden.
Angesichts der guten Wirtschaftslage sollen mit den Standorten in Wülfrath neue Ziele entwickelt werden. Noch könne nicht abschließend gesagt werden, was genau Doppstadt dort machen werde. „Teile der bestehenden Gebäude sollen auf jeden Fall weiter genutzt werden. Nach und nach werden die Grundstücke mit Leben gefüllt“, versichert Kerres. Womit — das soll sich in den kommenden vier Monaten zeigen.