Wülfrath Familie Wolf sitzt bisher auf den Kosten

Wülfrath · . „Ich habe die Nase voll. Es ist genau das passiert, was ich befürchtet habe. Ich habe von niemandem eine definitive Zusage bekommen, wer für die Schäden aufkommt“, sagt Hans Wolf. Weder Lhoist, noch der Kreis Mettmann oder das THW, das die Sprengung vorgenommen hatte, hätten sich mit ihm wegen der Schadensregulierung in Verbindung gesetzt.

Die Eingangstür des Hauses war nach der Sprengung durch herumfliegende ­Betonteile zerstört worden.

Foto: Andreas Reiter

Lhoist habe erklärt, vorbehaltlich der Zustimmung der Geschäftsführung und vorbehaltlich der Zustimmung der Versicherung eventuell den Schaden zu begleichen.

Hans Wolf und seine Familie wohnen in der Nähe des am 22. Juni wegen einer entgleisten Lok gesprengten Prellbocks in Flandersbach. Die Wolfs besitzen dort mehrere Häuser. Das vorderste, im Jahr 1892 erbaute Haus, wurde durch herumfliegende Trümmerteile erheblich beschädigt. Fünf Scheiben sind zu Bruch gegangen, eine Tür ebenso und die Fassade ist an der Längsseite und im Giebelbereich arg in Mitleidenschaft gezogen, beziehungsweise zerstört worden.

„Die ersten Rechnungen sind bei mir längst eingegangen. Ich kann meinen Mieter ja schlecht auf zugenagelten Scheiben sitzen lassen“, schimpft Hans Wolf. Er hat sich längst einen Rechtsanwalt genommen, der die Rechnungen überweist. „Wenn ich das täte, würde ich rechtliche Schwierigkeiten mit der Regulierung bekommen“, sagt der Hausbesitzer. Den Gesamtschaden beziffert er auf weit mehr als 20 000 Euro. Das zerstörte Glas schlage mit 5500 Euro zu Buche, die Tür mit 800 bis 1000 Euro und der Dachdecker habe bisher 550 Euro in Rechnung gestellt.

Der Mieter hat wegen der vielen Glassplitter Kleidung eingebüßt

Besonders die Sanierung der Fassade wird wohl teuer. „Der Maler hat mir gesagt, dass er nicht einzelne Löcher zuschmieren kann, sondern die gesamte Fassade an der Längsseite sowie im Giebelbereich komplett neu gemacht werden muss. Der Kostenvoranschlag betrage 15 000 Euro plus 1000 Euro für den Aufbau des notwendigen Gerüstes.

Auch der Mieter, der zum Zeitpunkt der Sprengung nicht anwesend war, habe einen größeren Sachschaden erlitten, so Hans Wolf, weil die Glassplitter der zerborstenen Scheiben bis in die Kleiderschränke geflogen seien. „Eine Reinigung hat sich geweigert, die Wäsche zu waschen, weil sie fürchtet, dass die Splitter die Waschmaschinen zerstören könnten“, berichtet der Hausbesitzer. Er habe seinem Mieter inzwischen geraten, die Wäsche zu ersetzen, weil man die Splitter nicht entfernen kann.

„Wir hatten Herrn Wolf gebeten, die Rechnungen bei uns einzureichen, damit wir diese erst einmal sammeln können. Das bedeutet noch nicht, dass das Unternehmen Lhoist sie auch begleichen muss, es ist aber ein erster Schritt“, sagt Lhoist-Sprecher Christian Zöller auf WZ-Nachfrage. Dies habe er dem Hauseigentürmer bereits vor Wochen mitgeteilt, es sei aber keine Rechnung eingegangen. Christian Zöller hat sich nun umgehend bei Hans Wolf gemeldet, um das weitere Vorgehen zu besprechen.