Schüler gestalten ersten Animeday

Am 2. Juni wird das Schloss Hardenberg zum Schauplatz für die japanische Kunstform.

Foto: Ulrich Bangert

Neviges. Rund um Schloss Hardenberg findet am 2. Juni ab 16 Uhr der erste „Velberter Animeday“ statt. Ursprünglich gab es den Plan, dass sich in der Vorburg neun Rock- und Popbands der Musik- und Kunstschule Velbert präsentieren. Da eine gedeihliche Zusammenarbeit mit der Realschule Kastanienalle in Velbert-Mitte besteht, kam schnell die Idee auf, mehr daraus zu machen. „In Schottland sind ,Ghost-Walks’ rund um alte Schlösser sehr beliebt“, weiß die Kunst- und Englischlehrerin Ulrike Reinelt. „So wurde beschlossen, Märchenfiguren und anderes zu zeigen. Die Schüler mögen gerne Mangas, Animes und Comics.“

„Jugendliche leben in einer anderen Welt, die den meisten Erwachsenen gar nicht bewusst ist“, klärt Dieter Sander-Manzek über die Vorlieben des Nachwuchses auf. „In entsprechenden Videos, Comics und Spielen im Internet gehen sie ihrer Leidenschaft nach. Der neuste Trend ist Cosplay: Da wird sich verkleidet und verwandelt, die Jugendlichen schlüpfen in eine andere Identität“, erklärt er.

In den Kunsträumen der Realschule laufen die Vorbereitungen für das Event auf Hochtouren. In der Klasse 7c werden die Einzelteile für eine Samurai-Rüstung angefertigt. Zwischendrin klappert die 13-jährige Dilos als Anschauungsobjekt durch die Tischreihen. „Das Kostüm haben wir von einem Verleih, es zeigt, wie wahnsinnig gut sich die Kämpfer darin bewegen können“, erklärt die Kunstpädagogin, die bei der Anfertigung Unterstützung durch die Textillehrerin Birgit Spengler erhält.

Neben Samuraikriegern werden weitere Märchenfiguren geschaffen. „Da können die Besucher hineinschlüpfen und sich fotografieren lassen, die Bilder werden sofort ausgedruckt“, kündigt Ulrike Reinelt an. Sie geht davon aus, dass viele Jugendliche verkleidet kommen. Damit das Outfit perfekt wird, bemüht sie sich um eine Maskenbildnerin, die animemäßig schminken kann.

Verbunden ist der Animetag am Schloss mit einer Werkschau der Kunst-AG der Realschule sowie der Kunst- und Musikschule. „Die Frage ,Wie sieht unsere Stadt in 100 Jahren aus?’ wird ein Thema sein, dazu haben sich die Jungen und Mädchen mit der Baukunst im alten Ägypten beschäftigt. Die Klasse 6c wird künstlerisch gestaltete Gespenstergeschichten vorstellen“, sagt Ulrike Reinelt.

Dieter Sander-Manzek ist über die Zusammenarbeit der Musik- und Kunstschule mit der Realschule ganz begeistert. „Im Gegensatz zu früher sind die Schulen aufgeschlossen, wenn die Schüler rausgehen und Kultur erleben“, freut sich der Kunstpädagoge, der es begrüßt, wenn viele Besucher, gerne auch von außerhalb, verkleidet erscheinen. Kollegin Reinelt dämpft allerdings die Erwartungen: „Wir werden die Szene nicht repräsentieren, weil die Musik nicht passt.“