Sechs Millionen Kilogramm Altpapier allein aus Velbert

Die Firma Drekopf recycelt 40 000 Tonnen Papier, Pappe und Holz im Jahr. Der meiste Müll kommt von Firmen.

Foto: Simone Bahrmann

Velbert. Langsam hebt sich der Container vom Fahrgestell des Lkw, dann poltern sechs Tonnen Papierrollen aus einer Druckerei auf den Hallenboden. Die Charge ist ein kleiner Teil von etwa 40 000 Tonnen Altpapier, Holz und Kunststoffen, die das Drekopf Recyclingzentrum im Industriegebiet Röbbeck jedes Jahr sammelt, sortiert und umschlägt.

Zwanzig Prozent davon, etwa 6 000 Tonnen Papier und 2 000 Tonnen Holz, stammen aus den Haushalten der Velberter Bürger.

Während die Rollen zerlegt werden, stapeln sich an der Hallenseite etliche weitere Ballen. Bis zu einer Tonne wiegen die mächtigen Quader aus gepresster Pappe oder Papier, viele nur aus einer einzigen Sorte, aber auch bunte Mischungen, die sich zum Beispiel aus der Sammlung von Blauer Tonne und Altpapiercontainern ergeben: „Das sortenreine Material kommt meist von Großkunden“, erläutert Drehkopf-Niederlassungsleiter Günter März. So lässt sich an einem Ballen gut die Herkunft aus einer Kartonagenfabrik erkennen, die Verpackungen für Lebensmittel und Haushaltswaren herstellt.

Ein paar Meter entfernt stehen weitere Quader aus ineinander gequetschten Kunststofffässern, daneben ein Turm aus den Plastikgehäusen von Computern und Monitoren: „Je sortenreiner die Qualität desto mehr kann man daraus machen“, sagt März.

Papier und Kartonagen kehren in die Papierindustrie zurück und machen eine neue Karriere als hochwertiges Papier, Karton oder auch Toilettenpapier. Die Kunststoffe werden granuliert und kommen als Rohstoff ebenfalls wieder in Umlauf. Das Holz wird bei Drekopf in Container verfrachtet. Als Vollmaterial kann es zu neuen Spanplatten verarbeitet werden, bereits gebrauchtes Sperrholz wird als Biomasse thermisch verwertet.