Sekundarschule, nein danke
Eltern erteilten neuer Schulform Absage. 44 Anmeldungen blieben es am Ende.
Zweiter Anlauf, zweites Scheitern für die Sekundarschule. Nur 44 Eltern entschieden sich am Ende für die neue Schulform. Das ist das Ergebnis nach der zweiten Runde der Schulanmeldungen. Die Zahl ist damit nach dem ersten Durchlauf noch einmal gesunken. Der Grund: Es kamen zwar noch sieben Schüler hinzu, allerdings meldeten gleichzeitig 13 Eltern ihr Kind wieder ab.
Die Stadt hat dafür eine Erklärung. „Die Eltern waren stark verunsichert“, sagt Sprecher Hans-Joachim Blißenbach. In einer Mitteilung der Stadt heißt es, die Eltern hätten „aufgrund der öffentlichen Diskussion und der daraus resultierenden Unsicherheit über das Zustandekommen“ zurückgezogen.
Zudem verwies Blißenbach auf Anfeindungen, die den Sekundarschul-Anmeldern entgegengeschlagen seien. Davon war auch in der jüngsten Ratssitzung zu hören. Die Grünen-Fraktion berichtete davon, dass die Sekundarschule im Internet als „Asi-Schule“ beschimpft worden sei und Eltern verbal angegangen wurden.
Uwe Heidelberg, Schulleiter der Heinrich-Kölver-Realschule (HKS), hat nach der offiziellen Mitteilung der Stadt das Gefühl, dass nun „der HKS der Schwarze Peter untergeschoben werden soll“. Heidelberg: „Es ist doch gar nicht klar, wer da im Internet geschrieben hat. Ich distanziere mich von diesen Äußerungen.“
Die Stadt lässt zum jetzigen Zeitpunkt offen, ob die Sekundarschule im kommenden Jahr eine dritte Chance bekommen soll. Klar ist, dass die Verwaltung das Scheitern bedauert: „In den Anmeldegesprächen wurde deutlich, dass sich die Eltern bewusst für die Schulform entschieden haben, weil sie sicher sind, dass diese die beste für ihr Kind ist“, berichtet Bürgermeister Dirk Lukrafka.
Die 44 Eltern, die sich bei der Sekundarschule angemeldet haben, bekommen jetzt ihre Unterlagen zurück und können sich an einer anderen weiterführenden Schule anmelden. Nur die Gesamtschule nimmt keine Neuzugänge mehr an.
Was die Anmeldungen noch zeigten: 101 Eltern suchten die Schule ihrer Wünsche dieses Mal direkt in den Nachbarstädten.