Wohncontainer: Anwohner sammeln Unterschriften
In der Siedlung Karlshaus wollen zwei Mütter ein Zeichen gegen die geplante Flüchtlingsunterkunft setzen.
Zwei Frauen aus der Siedlung Karlshaus sammeln Unterschriften gegen den geplanten Wohncontainer für Flüchtlinge im Gewerbegebiet Fliethe. Bei ihrem Gang von Haus zu Haus wollen sie bereits 105 Unterstützer gefunden haben. Die Liste soll am Donnerstag dem Sozialamt übergeben werden.
Eine der Mütter, die lieber anonym bleiben möchte, sagte der WZ: „Das passt nicht zusammen, ein Wohncontainer so nah am Friedhof.“ Das störe die Trauernden und mache auch denjenigen Angst, die dort abends alleine unterwegs sind. Ebenso ärgern sich die Unterschriftensammler darüber, dass der Bolzplatz des Geländes dann nicht mehr von den Kindern der Nachbarschaft genutzt werden könne. „Wir haben viel Zuspruch bekommen“, berichtet die 29-jährige Wülfratherin. Der Großteil der Angesprochenen hätte von den Plänen der Stadt überhaupt nichts gewusst.
Annemarie Lüderitz von der Flüchtlingshilfe Inga ist schockiert über diese Unterschriftensammlung: „Ich kann das überhaupt nicht verstehen, in welcher Welt leben diese Menschen?“ Sie führt die Unterkunft In den Eschen als Positivbeispiel an, wo derzeit in Wülfrath 62 Männer untergebracht sind. Dort gebe es überhaupt keine der gefürchteten Kriminaldelikte. „Diese Flüchtlinge sind nicht aggressiv“, sagt Lüderitz und fragt: „Wo sollen sie denn unterkommen?“
„Am Bahnhofsareal, das ist viel passender“, schlägt die anonyme Mutter einen anderen Standort vor, der ebenfalls für einen Wohncontainer zur Diskussion stand. Sie glaubt: „Das ist sicherlich angenehmer für alle Beteiligten.“