Die Stadtmitte surft jetzt schneller
Rund 21 000 Privathaushalte und 2300 Gewerbekunden können nun das Breitband-Netz der Telekom nutzen.
Auf die Überholspur der Datenautobahn können jetzt 21 000 Haushalte und rund 2300 Geschäftskunden in Velbert wechseln. Als zweite Stadt im Kreisgebiet nach Mettmann bietet sich für den Vorwahlbereich 02051, der auch noch Teile von Tönisheide umfasst, dank neuer Breitbandtechnik die Möglichkeit, mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde im weltweiten Netz unterwegs zu sein.
Dafür hat die Telekom in knapp einem Jahr 24 Kilometer Glasfaserkabel neu verlegt und 81 große graue Verteilerkästen installiert. In denen befindet sich ein Verstärker, der mittels Vectoring-Technik elektromagnetische Störungen beseitigt. Schließlich hängen die meisten Kunden noch am Kupferkabel. So wird VDSL beim Herunterladen doppelt und beim Hochladen mit 40 Megabit viermal so schnell.
„ Wir sind startklar für die digitale Zukunft“, freut sich bei der offiziellen Freigabe gestern Stadtbaurat Andreas Wendenburg. Mit dem Hochgeschwindigkeits-Internet könne die Schloss- und Autozulieferestadt im Wettbewerb punkten. „Beispielsweise bei der Vermarktung der 27,4 Hektar großen Ansiedlungsfläche im Gewerbegebiet Röbbeck, parallel zur Langenberger Straße“, sagt Wendenburg. Das leistungsstarke Netz sei auch ein Argument, im Bemühen, das Abwandern von Unternehmen zu vermeiden. Darüber hinaus würden Telearbeitsplätze in Niederberg immer verbreiteter. „Einen Tag im Büro und vier Tage von zu Hause aus zu arbeiten, das ist gerade in jungen Familien, die nach Velbert ziehen, längst keine Seltenheit mehr“, weiß Wendenburg.
Deshalb soll der Anschluss an die Überholspur in Neubaugebieten zum Standard werden — auch in den Stadtteilen. „In Neviges wird beispielsweise die Obere Hügelstraße davon profitieren“, verspricht Stefan Mysliwitz. Der Nevigeser ist Ansprechpartner für die Kommunen bei der Telekom in Sachen Infrastruktur. Weitere Plangebiete für das extra schnelle VDSL seien am der Bonsfelder Straße in Nierenhof und am Unteren Eickeshagen in Langenberg zu finden. Wo — wie in Neviges — noch kein Glasfaserkabel liegt, komme eine Hybridlösung aus LTE-Mobilfunk und Festnetztechnik in Betracht, um das Schneckentempo auf der Datenautobahn zu überwinden. „Bis zu 52 Megabit sind da schon drin“, sagt Mysliwitz.
Knapp acht Millionen Euro investiert die Telekom in Velbert. Warum gerade Velbert? „Entscheidend waren unsere Kundenzahl, die Kaufkraft und die Unterstützung seitens der Stadt“, erklärt Peter Kroppen, Infrastrukturvertriebsleiter NRW.
Wer den neuen Anschluss haben möchte, muss aktiv werden, einen neuen Vertrag abschließen. Von dem Breitbandausbau können auch Nicht-Telekom-Kunden profitieren, sofern ihr Anbieter Netzkapazitäten erwirbt.