Sportler lehnen Vereinbarung ab
Die Vertreter der SV Union machten beim CDU-Bürgerfrühstückihrem Ärger Luft.
Neviges. Im Rahmen des Bürgerfrühstücks des CDU-Ortsverbandes Neviges wurden die Vertreter der örtlichen Sportvereine eingeladen, um zu erfahren, wo der Schuh drückt. Zur Überraschung der Initiatoren erschienen aber nur drei Vertreter des SV Union Velbert.
Dem Vorsitzenden Wolfgang Dielschneider bereitet die neue Hallennutzungsvereinbarung Kopfschmerzen, die zwischen der Stadt und den Vereinen im Oktober im Sportausschuss beschlossen werden soll. „Nach der Love-Parade-Katastrophe in Duisburg hat sich alles verändert. Die Verwaltung schiebt jede Verantwortung auf die Vereine. Wir müssen mehr Personal stellen, die Trainer müssen die Brandschutzverordnung genau kennen und die Feuerlöscher bedienen können.“
Was den Vorsitzenden auch stört, ist die Tatsache, dass die Verwaltung ohne Angabe von Gründen Veranstaltungen der Vereine absagen kann. „Da stehen Dinge drin, die verstehen wir nicht. Der Stadtsportbund hat sich an den Landessportbund gewandt, die Sache zu überprüfen, der hat das wegen möglicher rechtlicher Folgen abgelehnt.“
Der SV Union-Chef setzt auf den Zusammenhalt und die Loyalität aller Velberter Vereine: „Ich stimme dagegen, und ich hoffe, dass im Sportausschuss alle dagegen stimmen. Ich habe bereits mit Holger Kocherscheidt von der VSG gesprochen, der ist auch meiner Meinung.“
Stefan Ludwig, CDU-Vorsitzender Neviges
Stefan Ludwig, Vorsitzender der Nevigeser CDU zeigte sich überrascht und empört: „Dass nach Gutsherrenart Termine gestrichen werden, geht gar nicht“, so seine erste Reaktion. SV Union Hauptgeschäftsführer Dieter Blobel mahnt den Inflationsausgleich der Stadt für die Pflege der beiden Sportplätze in Tönisheide und am Waldschlösschen an. „Wir sind bereit, eine angemessene Miete zu zahlen. Bedingung ist die Erhöhung der Zuschüsse für die Instandhaltung.“
Für beide Plätze wendet der Verein 30 000 Euro für Personal auf, in Tönisheide beteiligt sich der ASV daran. „Die Geräte werden von der Stadt gestellt, aber mäht die Grünflächen am Waldschlösschen mal mit einem Schieberasenmäher“, stöhnt Wolfgang Dielschneider. „Wir haben deshalb einen Sitzrasenmäher und eine neue Motorsense gekauft.“ Dieter Blobel hatte bei einigen Unternehmen Angebote zur Platzpflege angefragt: „Da lagen wir bei 55 000 Euro“.
„Die Stadt wusste schon, warum sie uns die Plätze angeboten hatte“, wirft Unions-Vorstandsmitglieder Dieter Scholten ein. „Was die Vereine machen, das ist Sozialarbeit, die anderer Stelle viel mehr kosten würde“, gibt der Nevigeser CDU-Schatzmeister Emil Weise zu bedenken. 350 Kinder und Jugendliche sind in dem Verein sportlich aktiv, einen besonderen Ansturm gibt es auf Tischtennis, wo die erste Mannschaft in die dritte Liga aufgestiegen ist: „Die Jugendabteilung ist förmlich explodiert“, freut sich Wolfgang Dielschneider über die Nachfrage.