Sportplatz Nizzatal: Sportler müssen umziehen
Während der Sanierung des Sportplatzes Nizzatal sollen Leichtathleten und Schüler auf dem Platz Waldschlösschen trainieren.
Velbert. Sportler haben eigentlich keine Berührungsängste — schon gar nicht in Mannschaftssportarten wie Fußball, wo es manchmal sehr körperbetont zur Sache geht. Doch bei den von der Stadt geplanten Sportplatzsanierungen hört es mit der Nähe schnell auf, da ist mehr Distanz gefragt. Vor allem in Neviges macht man sich wegen der geplanten Sanierung des Sportplatzes Nizzatal große Sorgen.
Das Sanierungspaket der Verwaltung hatte schon im Sportausschuss für lange und kontroverse Debatten gesorgt, im Hauptausschuss konnte sich die Politik auch nicht zu einer Entscheidung durchringen und verschob sie in die Ratssitzung am 17. Juli. Bis dahin sollen noch offene Fragen geklärt werden. Bis nach den Ferien wollte man den Beschluss aber doch nicht verschieben.
Einer der Knackpunkte ist der Sportplatz Nizzatal, der dringend saniert werden muss. Er ist neben dem Sportplatz Birth und dem Platz „Am Wasserturm“, der 2014 wegfallen soll, noch als Tennenplatz angelegt und soll zu einem Kunstrasenplatz umgebaut werden. Dabei soll auch zugleich eine neue Leichtathletikanlage errichtet werden. Außerdem ist das Umkleidegebäude dringend renovierungsbedürftig. Sanierungskosten: rund 1,5 Millionen Euro.
Das Problem: Der Sportplatz Nizzatal ist maximal ausgelastet: Allein die 51 Klassen der Langenberger Schulen (Gymnasium, drei Grundschulen) würden — bei nur einer Sportstunde pro Woche — den Platz voll in Beschlag nehmen. Zudem trainieren dort die Leichtathleten der LSG, des MTV und des SV Nordrath sowie zwei Fußballvereine mit elf Mannschaften. Die sollen ab der Spielzeit 2014/15 auf den Sportplatz Jahnhaus verlegt werden. Und 2016, wenn der Sportplatz Jahnhaus geschlossen und aufgegeben wird, zusammen mit dem Langenberger SV zurück zum Nizzatal.
Die Leichtathleten und der komplette Langenberger Schulsport sollen nach Neviges verlagert werden, was dort nicht gerade La-Ola-Wellen auslöst. „Bei uns ist es doch jetzt schon so eng. Ich sehe da erhebliche Probleme auf uns zukommen“, sagte Dieter Scholten, Vorstand des vor zwei Jahren aus TuS Neviges und FC Tönisheide verschmolzenen SV Union.
Durch die Fusion gebe es so viele Mannschaften — und dadurch Engpässe. Außerdem trainiere auch Türkspor mit seinen zwei Mannschaften am Waldschlösschen. Es gehe nicht nur um den Spielbetrieb, sondern vor allem um die Trainingszeiten. Scholten: „Schon jetzt müssen manchmal zwei Mannschaften gleichzeitig auf einem Platz trainieren.“
Gleiches gelte auch für den Leichtathletikbereich. Durch die Nevigeser Schulen wird der Sportplatz allerdings nicht so sehr in Beschlag genommen. Da lediglich die Hauptschule den Platz an ein paar Vormittagsstunden nutzt, gibt es noch Kapazitäten, stellt die Verwaltung in ihrer Drucksache fest. Die Kapazitäten sollen die Langenberger Schulen also auffüllen.
Mit Beginn der Hinrunde 2015/16 soll auf dem dann runderneuerten Sportplatz Nizzatal der Spiel- und Trainingsbetrieb wieder aufgenommen werden.