„Sportschießen ist gut für Körper und Geist“

Hardenberger Schützen luden zur Velberter Stadtmeisterschaft ein.

Foto: Ulrich Bangert

Velbert. Hoch konzentriert hält Carlo Hünerfeld die 1200 Gramm schwere Pistole in der rechten Hand. Ohrschützer dämpfen den Knall. Eine Schießbrille verdeckt das linke Auge, vor dem rechten befindet sich eine Linse mit Blende. „Damit zentriert man die Visierung auf Kimme und Korn“, erklärt der begeisterte Sportschütze beim Hardenberger Schützenverein, der in diesem Jahr Ausrichter der Velberter Stadtmeisterschaft im Sportschießen war. Schützen aus fünf Vereinen kamen zusammen, um sich in verschiedenen Klassen mit Luftpistolen, Groß- und Kleinekaliberpistole, Luftgewehr und -pistole sowie dem Kleinkalibergewehr zu messen.

Vorausgegangen war ein intensives Training, das Carlo Hünerfeld sehr schätzt. „Das ist gut für Körper und Geist. In bin im Management tätig, hier bekomme ich einen freien Kopf. Das Schießen ist allerdings hoch anstrengend. Nach 100 Schuss bin ich müde und schweißgebadet“, so die Führungskraft in einem großen Handelsunternehmen. Während des Wettkampfes auf dem Schießstand an der Elberfelder Straße achtet Hartmut Maaß peinlich darauf, dass der streng reglementierte Umgang mit den Waffen eingehalten wird. „Wir sprechen lieber von Sportgeräten, denn wir wollen nicht ballern“, betont der Sportwart den Umgang mit den nicht ungefährlichen Schießapparaten. Um die Gefahr des Missbrauchs so gering wie möglich zu halten, sind die Auflagen enorm hoch. Bereits im Waffenkoffer werden Pistole und Munition streng getrennt voneinander transportiert. „Käme ich zufällig in eine Polizeikontrolle und man stellt fest, dass ich diese Trennung nicht befolgt habe, riskiere ich meinen Waffenberechtigungsschein“, weiß Hünerfeld um die strenge Kontrolle. Hartmut Maaß hat festgestellt, dass sich nach jedem spektakulären Waffenmissbrauch die Vorschriften verschärfen. Das ist lästig, aber er und seine Sportkameraden stehen dahinter: „Wir wollen keinem Menschen was tun, wir schießen nur Löcher in die Pappe.“ Deshalb sind die Anforderungen an Nachwuchsschützen hoch. Ein Jahr lang müssen die Neuen regelmäßig am Training teilnehmen, bevor sie vor dem Rheinischen Schützenbund den Waffensachkundenachweis erbringen.. „Man sieht in dieser Zeit schon, ob die jungen Leute verantwortungsvoll und diszipliniert sind“, hat Hartmut Maaß erfahren. „Außerdem braucht man ein einwandfreies Führungszeugnis und muss seine körperliche und geistige Eignung unter Beweis stellen.