Stadt hinkt bei der Grünpflege hinterher
Zu wenig Personal für zu viele Aufgaben.
Wülfrath. Die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Ordnung haben grünes Licht gegeben, 40 000 Euro, die bisher im Haushalt gesperrt waren, für die Pflegearbeiten der Grünflächen an städtischen Gebäuden freizugegeben. Insgesamt stehen 75 000 Euro im Haushalt. Erstmalig, seit die Grünflächenpflege an den Bauhof ausgegliedert worden war.
Laut Dezernent Martin Barnat waren die 40 000 Euro auf Wunsch der Politik gesperrt worden, um festzustellen, wofür die Mittel genau gebraucht würden. „Aus dem Grünflächenkataster geht hervor, dass es nicht genug Personal gibt, um die Aufgabe zu bewältigen“, sagte Martin Barnat.
Die Verwaltung begründete ihren Wunsch nach Aufhebung der Sperre deutlich: „Die seit der organisatorischen Ausgliederung der Instandhaltung und Bewirtschaftung der städtischen Objekte praktizierte Unterhaltung und Pflege der Grünflächen hat sich als unzureichend herausgestellt und muss nachgebessert werden.“ Das war im Ausschuss konsens. Vom Bauhof sind von 22 Mitarbeitern ganze vier mit der Grünpflege befasst. Weitere zwei sind ausschließlich auf dem kommunalen Friedhof im Einsatz. Deswegen soll nun ein externes Unternehmen beauftragt werden, um Abhilfe zu schaffen.
Die Verwaltung räumte ein, dass die Grünanlagen an städtischen Kindergärten, Kindertagesstätten und Schulen einen deutlichen Pflegerückstand aufweisen. In den vergangenen Jahren habe der Strauch- und Gehölzbewuchs deutlich zugenommen. Dies führe in Verbindung mit einer nicht ausreichenden Unterhaltspflege zu einer „deutlichen Beeinträchtigung der Nutzbarkeit der Außenanlagen“. Die Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit erfolge dann als „Reaktionsleistung auf entsprechende Meldungen entweder in Eigenregie oder durch die Beauftragung Dritter“.
Michael Münch von der Wülfrather Gruppe merkte an, dass es bekannt sei, wie dünn die Personaldecke im Grünflächenbereich gesät ist und wollte wissen, ob es sich bei der derzeitigen Handhabung um eine temporäre Maßnahme handele. Auch Ilona Küchler, Fraktionsvorsitzende der Linken, kritisierte die Personaldecke: „Die Arbeitskräfte reichen nicht aus.“
Kämmerer Rainer Ritsche sprach von einer kurzfristigen Lösung. Aber: „Wir müssen die Grünflächenpflege überdenken. Sollen wir sie privatisieren oder rekommunalisieren?“
Die 40 000 Euro sind für dringend notwendige Arbeiten in diesem Jahr vorgesehen, wie der Kämmerer versicherte. Die Entscheidung über die Freigabe der Mittel liegt beim Rat.