Stadt möchte Zebrastreifen vor Anger-Markt testen
Nach dem Umbau der Goethestraße soll es ein halbes Jahr lang zwei neue Überwege geben: vor dem Markt und in Höhe der Wiedenhofer Straße.
Wülfrath. Im Prinzip brauche man keinen Fußgängerüberweg vor dem Anger-Markt. Da ist das Ordnungsamt bei seiner Position geblieben. Aber: „Der Wunsch der Öffentlichkeit ist ja offenbar ein anderer“, sagt stellertretender Ordnungsamtsleiter Ralph Elpers mit Blick auf die 556 Unterschriften, die von der Senioren-Union gesammelt wurden. Deshalb schlägt die Verwaltung der Politik für die nächste Sitzung des Ordnungsausschusses einen Test vor: zwei neue Fußgängerüberwege an der Goethestraße.
Demnach sollen die neuen Zebrastreifen zwischen Anger-Markt-Eingang und Sparkassen-Vorplatz sowie in Höhe der Wiedenhofer Straße errichtet werden, wo der Seniorenrat sich schon seit längerem eine direkte Verbindung für die Heimbewohner wünscht. In der Konsequenz müsste der bisherige Übergang in Höhe der Schulstraße wegfallen, um den Verkehrsfluss auf der Strecke mit drei aufeinanderfolgenden Übergängen nicht völlig zu unterbrechen.
Ursprünglich hatte das Ordnungsamt Bedenken gegenüber der zusätzlichen Überwege angemeldet. Ordnungsamtsleiter Sebastian Schorn kritisierte die Position wegen der Nähe zur Ampelanlage sowie der schlechten Einsehbarkeit und verweist auf die Straßenverkehrsordnung. Von einem verbotenen Vorhaben ist jetzt aber keine Rede mehr. Elpers: „Ja, die Ampel ist ziemlich nah. Deshalb bräuchte man auch keinen Fußgängerüberweg an der Stelle.“
Es bleibe die Sorge, dass sich die Situation verschlechtert. Noch sei die Stelle, an der bekanntlich massenweise Fußgänger heute schon die Straße überqueren, nämlich kein Unfallschwerpunkt. „Es könnte ja jetzt gefährlicher werden, weil die Leute sich auf den Zebrastreifen verlassen“, so Elpers.
Der Vorschlag der Stadt bezieht sich zunächst einmal auf einen Testlauf. Dieser soll erst beginnen, wenn die Goethestraße zwischen Schwanenstraße und Straße Am Diek umgebaut ist, was nicht vor Mitte 2018 passiert sein wird. Dann soll die neue Regelung zunächst ein halbes Jahr laufen. In dieser Zeit dürfte auf dem Sparkassenvorplatz keine Sichtblockade zwischen Straße Am Diek und dem Überweg mehr entstehen. Das ist jetzt manchmal an Markttagen der Fall, wenn der Platz als Verkaufsfläche genutzt wird. Auch müsse laut Verwaltung, die sich die Stelle zusammen mit Kreis und Polizei bei einer Begehung genauer angesehen hat, darauf geachtet werden, dass keine Busse von der benachbarten Busspur in den Übergang ragen.
Ganz so leicht sind Zebrastreifen auf Probe nicht einzurichten. Elpers: „Wir müssen Schilder aufstellen, die Straße markieren, eine Beleuchtung einrichten und die Bordsteine absenken.“ Der Test würde daher, falls sich die Fraktionen am 8. November dafür entscheiden, 12 000 Euro kosten.
Walter Brühland, Vorsitzender der Senioren-Union, ist zufrieden: „Ich bin froh, dass sich etwas bewegt hat.“ Dass die Verwaltung in ihrer Vorlage einen dritten von der CDU angedachten Zebrastreifen über die Straße Am Diek gestrichen hat, findet er verschmerzbar.