Stadt sucht Wohnraum für Asylbewerber
Auch im neuen Jahr wird die adäquate Unterbringung von Flüchtlingen eine der Hauptaufgaben.
Wülfrath. Bürgermeisterin Claudia Panke hatte im jüngsten Interview auf die ungeheuren Herausforderungen in diesem Jahr hingewiesen. Eine ist die andauernde Flüchtlingsfrage: Wie viele Flüchtlinge kommen künftig nach Wülfrath in die Notunterkunft und wie viele Asylbewerber, die auf ihren Bescheid warten, müssen in Unterkünften untergebracht werden?
Fakt ist derzeit: Die Notunterkunft (NUK) in der Sporthalle am Gymnasium ist mit 74 Personen zurzeit nur halb gefüllt. Darunter sind vor allem Familien mit Kindern. „Es sind derzeit weniger alleinreisende Männer und mehr Familien“, sagt NUK-Leiter Christopher Tackenberg. Die Flüchtlinge stammen vor allem wie bisher aus Afghanistan, Syrien und dem Irak. Derzeit warte man darauf, ob die Bezirksregierung bald wieder Flüchtlinge nach Wülfrath schickt, sagt Sozialamtsleiter Mike Flohr.
Wann die kommen, könne nicht realistisch eingeschätzt werden. Aber: Die Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung, die in den ersten Monaten von der Stadt heftig kritisiert worden war, ist deutlich besser geworden. In den städtischen Asylbewerberunterkünften, den Gebäuden also, in denen die Menschen untergebracht sind, die auf eine Entscheidung ihres Asylverfahrens warten, leben derzeit 230 Personen, sagt Sozialamtsleiter Mike Flohr. Das ist eine deutlich höhere Zahl als noch im vergangenen Jahr.
Die Unterkünfte an der Wilhelmstraße, In den Eschen und am Rathaus reichen nicht mehr. Die Stadt ist auf emsiger Suche nach neuen Unterkünften, in denen noch nicht anerkannte Asylbewerber leben können. Eine neue Immobilie wurde bereits angemietet.
Die Lage hat sich im Moment ein wenig entspannt, weiß Flohr. Waren es im November und Dezember durchschnittlich 25 Menschen, die Wülfrath zugewiesen wurden, sind es jetzt weniger. Heute werden für diese Woche nur vier Personen nach Wülfrath kommen. „Doch auch hier müssen wir abwarten, wie sich das entwickeln wird“, sagt Flohr. Alle Schätzungen wären reine Spekulation.
Das Problem verschärft sich jedoch, denn: Es fehlt deutlich an Wohnraum in Wülfrath. Nicht nur anerkannte Asylbewerber drängen auf den Wohnungsmarkt, die mit den bisher Suchenden um wenige Wohnungen konkurrieren. Auch aus dem Grund bleibt es Aufgabe der Stadt, künftig bezahlbaren Wohnraum anbieten zu können.
Etwa 150 freiwillige Helfer waren im September am Start, als die ersten Flüchtlinge kamen. Es sind aber weniger geworden, nur noch etwa die Hälfte ist regelmäßig dabei. Wer also helfen möchte, kann sich beim DRK Wülfrath melden.