Stadtbücherei legt gute Zahlen vor
Trotz kürzerer Öffnungszeiten ist die Nutzung der Medien in Neviges und Langenberg gestiegen.
Wollte man es salopp ausdrücken, müsste man sagen: Bürgermeister Dirk Lukrafka überschlägt sich. Und zwar vor Begeisterung. So jedenfalls stellt es sich bei der Lektüre des Jahresberichts 2013/14 der Stadtbücherei dar, für den Velberts Erster Bürger das Grußwort geschrieben hat.
Beispiele gefällig? „Publikumsstärkste Kultureinrichtung unserer Stadt“, „trägt zur hohen Lebensqualität bei“ und „tolles Lese- und Veranstaltungsangebot“ — so heißt es dort. Dass die Nevigeser und die Langenberger seit 2011 die Kröte reduzierter Öffnungszeiten schlucken müssen, spielt da zunächst keine Rolle.
Die Zahlen für 2014 indes sind in der Tat nicht schlecht: 462 000 Entleihungen, über 7247 Kunden mit einem Ausweis, 183 000 Besucher insgesamt. „Die Nutzung der Medien ist trotz der eingeschränkten Öffnungszeiten in den Stadtteilbibliotheken gestiegen“, resümiert Leiterin Ulrike Motte. Sie selbst hat jahrelang die Stadtteilbibliothek geführt. Ich kann mir Neviges ohne Bücherei überhaupt nicht vorstellen“, sagt sie. Mit separaten Zahlen könne sie allerdings nicht aufwarten. Es mache allerdings auch keinen Sinn, die Stadtteile gegeneinander auszuspielen.
258 000 Entleihungen von Printmedien hatte es im vergangenen Jahr gegeben, weniger als 2013 (285 000) und etwa auf dem Niveau von 2012 (263 000). Im Kommen sind die elektronischen Medien, besonders die DVDs. Hiervon wurden vergangenes Jahr über 83 000 ausgeliehen — ist die Bibliothek eine Videothek? „Nein“, sagt Ulrike Motte und lacht. „Dazu ist der Anteil am Gesamten zu gering.“ Und es sei ja nicht nur die Ausleihe, die das Angebot ausmache: „Wir haben ja auch jede Menge Veranstaltungen.“
Zu den Trends zählen die Verantwortlichen Bücher für unter Dreijährige, fremdsprachige Kinderbücher oder interaktive Lernspiele. In den nächsten Jahren würden wohl Bücher mit sogenannter Augmented Reality eine Rolle spielen. „Da kann man z. B. auf ein Bild klicken und sich Zusatzinformationen holen“, erklärt Ulrike Motte.
Probleme gibt es mit den Rückgabeautomaten. Die laufen in Neviges und Langenberg noch im Probebetrieb. Hier hatte es bereits Klagen gegeben, warum der Apparat in Neviges nicht in Betrieb ist, wenn in der Bücherei normale Öffnungszeiten herrschen. „Die Automaten laufen nur außerhalb der Öffnungszeiten. Wenn Personal da ist, nehmen wir die Rückgaben persönlich an und können sie so gleich nachsehen.“ Ansonsten ist der Aufwand zu hoch.
Derzeit allerdings ist schwer „Hängen im Schacht“. Auch der Velberter Apparat, der eigentlich schon funktioniert, verweigert den Dienst. „Technische Schwierigkeiten“, erklärt die Chefin etwas schmallippig.