Stiftstraße: Rat soll Startschuss für zehn Stadtvillen geben
Nach drei Jahren Planung fehlt jetzt noch ein letzter politischer Entschluss. Für das Bauprojekt muss eine marode Villa weichen.
Wülfrath. Großzügig könnte man das Villen—Gelände bezeichnen, dass ein Investor seit Jahren bebauen möchte. Auf einem Areal an der Stiftstraße 9 sollen künftig zehn Stadtvillen als Doppelhäuser entstehen. Demnächst könnten die Fläche des einstigen „Einfamilienhauses“ also zehn Parteien bewohnen. Und Platz für eine ökologische Ausgleichsfläche, wo sich Vögel und Fledermäuse tummeln können, soll auch noch sein.
Der Bebauungsplan für das Wohnbauprojekt steht vor dem Satzungsbeschluss, der am 15. November im Stadtentwicklungsausschuss vorberaten und schließlich in der Ratssitzung am 29. November beschlossen werden soll. Danach kann der Bauantrag eingereicht werden, an dem laut Planungsamtsleiterin Nina Bettzieche jetzt schon gearbeitet wird. „Läuft alles gut, könnte frühestens Mitte 2017 gebaut werden“, sagt sie.
Wohl am problematischsten an der Planung ist der ökologische Aspekt. „Es gibt einige alte Bäume auf dem Grundstück, von denen viele gefällt werden müssen“, sagt Bettzieche. Der Bauträger wird sich entscheiden müssen, ob er ortsnah für einen grünen Ausgleich sorgt oder eine Ausgleichszahlung leistet.
Das Gelände gehörte Rheinkalk und wurde an einen Investor verkauft, der das Areal über einen Bauträger als Ganzes vermarkten möchte. Die Erschließung soll über eine neue private Straße erfolgen. „Das wollte der Investor so“, berichtet Bettzieche. Angefahren werden die Stadtvillen über die Stiftstraße, die dafür sogar auf einem kurzen Stück von rund 50 Metern erweitert werden müsste.
Die großen Pläne mit millionenschweren Bauprojekten mehr als 160 Wohneinheiten an Stift-, und Südstraße — bis hin zur Danziger Straße zu errichten, sind längst verworfen. „Davon sind wir ab, weil der Herminghauspark eine große Bedeutung für den Artenschutz hat und dieser in den vergangenen Jahren eine höhere Bedeutung gewonnen hat“, erklärt Bettzieche. Nach den Stadtvillen stehen im kommenden Jahr lediglich noch die Schließung einzelner Baulücken an der Südstraße und fünf bis sechs Einfamilienhäuser an der Bockswiese auf der Agenda. Danach soll vorerst genug gebaut sein im Viertel.