Theater: Abenteuer im Zwischenland
Die Theatergruppe Kuhstall bringt das Stück „Nebelkind“ auf die Bühne. Die WZ besuchte die Proben.
Langenberg. Geschäftige Hektik herrscht in den Räumen neben der Aula im Langenberger Gymnasium. Die meisten Akteure des „Kuhstall-Theaters“ haben ihre Kostüme bereits angelegt — drei Wochen vor der Premiere proben sie in voller Montur für „Nebelkind“, das neue Stück für Familien mit Kindern im Vor- und Grundschulalter.
Bislang basierten viele Inszenierungen des Ensembles auf Märchen. Die Gruppe probierte aber auch gern andere Genres und wagte sich im vergangenen Jahr erstmals und sehr erfolgreich an den Shakespeare-Klassiker „Ein Sommernachtstraum“.
Nun steht, nach „Der kleine Hobbit“ im Jahr 1998, wieder eine echte Fantasy-Erzählung auf dem Programm. Sie handelt von den Abenteuern des Jungen Luis (Annette Haupt), der vom größenwahnsinnigen Professor Grigori (Norbert Flies) ins Fabelreich Zwischenland katapultiert wird, um dessen Bewohnern das Lebenselixier, den „Spiegel der Unendlichkeit“ zu stehlen. Dort lernt Luis das Nebelkind (Steffi Rademacher) kennen, das eine schwierige Aufgabe lösen muss, um in den Kreis der Fabelwesen — Feen, Hexen, Elfen und Kobolde — aufgenommen zu werden. Gemeinsam meistern die beiden viele Abenteuer.
„Es ist eine ziemlich unbekannte Geschichte“, sagt Stefan Lindemann. Vor den Sommerferien hatte sich die Gruppe zusammengesetzt, um ein Stück auszusuchen. „Nebelkind lag schon eine ganze Weile in der Schublade“, so der Sprecher des Ensembles, man habe es eher zufällig wieder hervorgeholt. Seit den Herbstferien laufen die Proben unter der Regie von José Almansa: „Die Szenen stehen, jetzt arbeiten wir am Feinschliff“, berichtet der Langenberger.
Insgesamt 18 Rollen waren zuvor zu verteilen — wobei der Darsteller möglichst zum Charakter der Rolle passen sollte, sagt Vera Neef: „Wir reden vorher darüber, wer welche Rolle gern oder lieber nicht spielen möchte.“ Steffi Rademacher verkörpert das Nebelkind, neben Luis der Part mit dem meisten Text. Ihr gefällt die Rolle trotz des Lernaufwandes: „Allerdings wollte auch niemand anders sie haben“, sagt die Velberterin schmunzelnd.
Während die ersten Akteure auf der Bühne ihre Positionen einnehmen, richtet Gisela Ahl mit einigen Griffen den blau-weißen Tüll des Luftgeistes (Vera Neef), der sinnigerweise den Namen „Fön“ trägt. Seit 22 Jahren näht sie die Kostüme für das Ensemble: „Das waren bestimmt weit über hundert.“ Auch die Kulissen hat die Gruppe wieder selber erstellt. Alle Hände voll zu tun haben die drei Visagistinnen mit dem Schminken nicht nur vor der Aufführung: „Einige Darsteller werden zwischen ihren Auftritten umgeschminkt“, erläutert Hille Pistorius. Allein der Kobold Schlatter alias Jobst Wünnenberg wechselt während der Aufführung dreimal das Aussehen.