Unterkünfte: Bau für April angesetzt

Auch wenn derzeit kaum Flüchtlinge zugewiesen werden: An Siebeneicker und Elberfelder Straße sollen die Arbeiten schon bald beginnen.

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Neviges. Die Ruhe vor dem nächsten Sturm? Auf dem Asyl-Sektor ist in Velbert seit Wochen Ruhe eingekehrt. Aus dem Flüchtlingsstrom ist ein Tröpfeln geworden. „Seit Ende Januar wurden uns so gut wie keine Flüchtlinge zugewiesen“, berichtet Norbert Maurer, Abteilungsleiter Asyl bei der Stadt. Allerdings ist die derzeitige Ruhepause keine Überraschung. Wie die Landesregierung Ende 2015 festgestellt hatte, wurden kleineren Gemeinden wie Velbert in Relation zu den Großstädten zu viele Flüchtlinge zugewiesen. Das wird jetzt ausgeglichen.

Man bleibt also auf Kurs: Die Verwaltung rechnet laut Maurer weiter mit der fiktiven Größe 3500 Flüchtlinge. Diese Kapazität will Velbert erreichen, ohne Sporthallen zur Hilfe nehmen zu müssen. Dazu wird vor allem in Neviges gebaut.

André Clasen, Chef der Wohnungsbaugesellschaft Velbert, die im Auftrag der Stadt den Auftrag ausführt, kann bereits einen groben Fahrplan für die geplanten Flüchtlingseinrichtungen in Reihenhausbauweise nennen. An der Elberfelder Straße, wo acht Häuser für 128 Personen entstehen sollen, und an der Siebeneicker Straße, wo in vier Häusern 64 Menschen Platz finden sollen, könnte der Baubeginn laut Clasen schon im April erfolgen, letzte Abstimmungen laufen noch. Läuft alles glatt, stehen die Gebäude noch in diesem Jahr. Gültiges Baurecht machte an diesen Standorten ein schnelles Handeln möglich. Mit der günstigen Bausituation erklärte Andreas Sauerwein vom Immobilienservice auch, warum die Reihenhäuser nur in Neviges gebaut werden.

Auch an der Gewerbestraße entstehen noch in diesem Jahr acht Häuser für 128 Flüchtlinge. Doch dort geht es nicht ganz so fix. Clasen: „Da sind wir noch im Bebauungsplanverfahren. Das wird bis Mitte des Jahres dauern.“

Die Zuweisungspause verschafft der Stadt Zeit, um Luft zu holen. Auch in der letzten Landeseinrichtung Am Lindenkamp leben nur noch 46 Bewohner. Die ehemalige Unterkunft Waldschlößchen ist derweil seit Mitte Februar wieder Ort für Sport und Spaß. „Die Halle wurde in gutem Zustand hinterlassen. Die paar Reparaturen, die gemacht wurden, hätten sowieso angestanden“, sagt Norbert Maurer.

Auch die Sportler des Nevigeser Turnvereins (NTV), die im vergangenen Jahr mehrfach ihre Trainingsorte verloren hatten, sind zurückgekehrt. Alles beim Alten? „Nicht ganz“, sagt der erste Vorsitzende Thomas Stockter. Inzwischen trainieren weniger Aktive für den NTV. „Wir hatten im letzten Quartal des vergangenen Jahres 90 Austritte zu verzeichnen“, sagt Stockter. Er führt die Zahl auf die fehlenden Trainingsmöglichkeiten Ende des Jahres zurück.