Velbert: 15 Millionen werden verbaut
Aus den Finanzpaketen von Land und Bund werden Schulen und Kindertages- stätten saniert. Zehn Millionen Euro fließen allein nach Birth.
Velbert. Die Planungen sind abgeschlossen, die ersten Vergaben stehen bevor, ab Januar wird gebaut: Für als 15 Millionen Euro werden in den kommenden Jahren zehn Kindertagesstätten, Schulen und Sporthallen in Velbert grundlegend energetisch saniert. Möglich machen dies der Investitionspakt NRW und das Konjunkturpaket II des Bundes, aus denen Velbert sieben beziehungsweise fünf Millionen Euro für Investitionen in Bildungseinrichtungen erhält.
3,45 Millionen muss die Stadt selbst beisteuern - dieses Geld wird außerplanmäßig im Etat 2009 bereit gestellt. "Insgesamt handelt es sich um die größte Baumaßnahme, die wir derzeit zu stemmen haben", sagte Bürgermeister Stefan Freitag bei der Vorstellung der Pläne.
Vor allem in Birth und dort vor allem beim Schulzentrum mit Grundschule, Gymnasium und Großturnhalle wird ein erheblicher Sanierungsstau auf einen Schlag behoben. Das Schulzentrum wurde zwischen 1969 und 1974 gebaut, und auf diesem Stand sind die Gebäude auch geblieben.
Die monotonen Fassaden aus Waschbetonplatten sind nicht nur trist, sondern "man heizt auch noch nach draußen", so Marc Meyer, der mit seiner Kollegin Susanne Retzlaff vom Immobilienservice das Projekt Schulzentrum betreut. Einfachverglasung, mangelnde Dämmung der Flachdächer und eine nach heutiger Technik veraltete Heizung schlagen ebenfalls negativ auf die Energiebilanz.
Das soll sich gründlich ändern: Die Fassaden aller insgesamt neun Gebäude und Gebäudeteile bekommen eine dicke Dämmung, die Dächer werden neu abgedichtet - "es wird quasi die gesamte Gebäudehülle eingepackt", erläutert Retzlaff. Farbiger Putz und "vorgehängte" neue Fassadenelemente sorgen für mehr Farbe. Dazu kommen Energiesparlampen und automatische Belüftung der Räume.
Das technische Herzstück aber ist ein Blockheizkraftwerk in Form einer Gasturbine, das künftig alle Gebäude des Schulzentrums mit Wärme versorgen wird. Außerdem werden auf den Dächern von Grundschule und Gymnasium Photovoltaikanlagen installiert. "Damit kommen wir auf den neuesten energetischen Stand", sagte Wolfgang Scholz, Leiter des Immobilienservice. Zweidrittel der jetzt eingesetzten Primärenergie und etwa 900 bis 1000 Tonnen CO2 sollen pro Jahr allein am Schulzentrum eingespart werden.
Da die Baumaßnahmen "im Bestand und laufenden Betrieb" stattfinden müssen, werde dies "nicht ohne Blessuren im alltäglichen Betrieb" vonstatten gehen, so Manuel Villanueva-Schmidt, Abteilungsleiter Bauen und Planen. Ende 2011 soll in Birth alles fertig sein - auch die Turnhalle, die gleichzeitig auch hinsichtlich des Brandschutzes erneuert wird.
In Neviges werden aus den Mitteln des Konjunkturpakets im kommenden Jahr die Turnhalle Ansembourgallee und die Realschule Tönisheide saniert. Weitere Mittel für den Ausbau der Infrastruktur sollen in Sanierung und Ausbau des Sportplatzes Waldschlösschen (1,9 Millionen) und Sanierung der Bücherei (380000 Euro) gesteckt werden.