Velbert: Raus aus den Containern

Die Technischen Betriebe bekommen ein neues Gebäude. Im Januar 2012 soll es fertig sein.

Velbert. Nach Jahren der Diskussionen und Planungen rollen jetzt die Bagger: Das neue Verwaltungsgebäude der Technischen Betriebe Velbert (TBV) soll entstehen. 22 Millionen Euro soll der Neubau kosten, der direkt neben das Baudezernat kommt. 125 Mitarbeiter finden dann wenige Meter nebenan eine neue Arbeitsstätte. Geplant ist die Fertigstellung für Januar 2012, im Zuge dessen soll auch der Bauhof bis Oktober 2012 saniert werden.

Kaum war der symbolische Spatenstich erfolgt, wurde hinter der versammelten Gesellschaft schon weitergearbeitet. Die Technischen Betriebe wollen keine Zeit verlieren, bald einzuziehen. Sie mussten auch schon lange warten. "Seit 1999 haben wir die verschiedensten Möglichkeiten besprochen", sagte Ralph Güther, Vorstand der Technischen Betriebe. 2008 beschloss der Rat der Stadt dann den Neubau, "der gordische Knoten war durchschlagen", so Güther. Ausschreibungen und Planungen folgten, das Recklinghausener Architekturbüro Feja + Kemper bekam den Zuschlag zur Gestaltung.

Wenn das neue Haus fertig ist, weicht ein anderes: Das Baudezernat, das aus den 60er-Jahren stammt, wird nach dem Umzug der Belegschaft abgerissen. Sie ziehen ins Rathaus Velbert-Mitte. Für den Erhalt des Dezernats wäre eine komplette Betonsanierung nötig gewesen.Laut Güther funktionierten auch einige Fenster schon gar nicht mehr. Ebenso wie das Baudezernat werden dann auch die eigentlich provisorisch angelegten Container hinter dem Dezernat Geschichte sein. Diese werden von den Technischen Betrieben allerdings auch schon seit 2002 benutzt.

Auch in den Containern waren die Arbeitsbedingungen alles andere als optimal: "Es hat reingeregnet, der Boden war schon vergammelt. Deshalb haben wir auch von der Berufsgenossenschaft und dem Amt für Arbeitsschutz mehr als nur die gelbe Karte bekommen", ist Ralph Güther froh, dass diese Umstände für seine Mitarbeite bald ein Ende haben.

Auch der Bereich für die operativen Kräfte von Müllabfuhr oder Gärtnerei sei in schlechtem Zustand gewesen und wurde in angrenzende Hallen der Firma Yale ausgelagert. "Wir waren weit über die Stadt verstreut. Jetzt machen wir im Grunde aus drei Standorten einen", sagte Güther über die komfortable Lösung.

Nun müssen die Mitarbeiter nur noch etwas mehr als ein Jahr überstehen. Dann ziehen sie in den mit grauem Backstein verkleideten Bau ein, der im Innern ein Atrium erhält und von durchgehenden Fensterreihen mit Licht versorgt wird. "Das Gebäude wird technisch auf dem neuesten Stand sein", sagte Güther. Eine Geothermieheizung liefert Erdwärme. Damit davon nicht viel verloren geht, wird das komplette Gebäude wärmegedämmt. Das hochmoderne Schließsystem, das eingebaut wird, kommt, keine Frage, aus Velbert.

Das Erscheinungsbild des Baus sei laut Bürgermeister Stefan Freitag an sein Wunschbild des öffentlichen Dienstes angepasst: "Umsichtig im Umgang mit öffentlichen Geldern, aber durchaus selbstbewusst." Freitag verteidigte auch die Kosten von 22 Millionen Euro: "Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen machen langfristig Sinn."