Velbert: Rütteltest an der Sprossenwand
Klimmzüge müssen sie nicht machen, aber gelegentlich geht’s hoch hinauf: Einmal im Jahr überprüfen Mitarbeiter der Verwaltung Sporthallen und Inventar auf ihre Sicherheit.
Neviges. Sportlich müssen sie nicht sein - aber vom Fach. Dirk Baumeister, Bernd Friebe, Gerd Zick und Bernd Grigull haben alle ein Handwerk gelernt. Die vier Bediensteten der Stadt Velbert prüfen jedes Jahr alle Sportgeräte in den 32 städtischen Sporthallen auf ihre Sicherheit. Was kaputt ist, wird von den Handwerkern repariert, was nicht mehr repariert werden kann, wird durch neue Geräte ersetzt.
"Früher haben wir damit eine Fachfirma beauftragt. Seit einigen Jahren machen wir es selber. Das ist günstiger", sagt Michael Bösebeck, Fachgebietsleiter Sport. Dafür hat die Stadt Thomas Riediger zur Sicherheitsfachkraft für Sportgeräte ausbilden lassen.
Über seinen Schreibtisch gehen alle Prüfergebnisse, die nach den Richtlinien des Gemeindeunfallversicherungsverbandes (GUV) vorgenommen werden. Anfang Januar hat die Stadt mit dem Sicherheitscheck in den Hallen begonnen, Ende April sollen die Prüfungen abgeschlossen sein.
Am Dienstagmorgen zum Schulbeginn beschlagnahmte das Team von Thomas Riediger die Dreifachsporthalle der Hardenbergschule. "Der Sportunterricht der Schulen muss ausfallen, wenn wir kommen. Aber wir versuchen, die Beeinträchtigung so gering wie möglich zu halten", so Riediger. Wenn die Sportvereine nachmittags anrücken, ist die Prüfung meistens abgeschlossen.
Gerd Zick und Bernd Grigull mussten gestern unter anderem die Sprossenwand hochklettern, um sie zu überprüfen. "Alles in Ordnung." Auf den Schwebebalken oder auf den Stufenbarren mussten sie nicht. "Da reicht es, wenn wir uns alles aufbauen und ganz genau ansehen", sagt Riediger. Zwar seien Sportlehrer und Übungsleiter dazu verpflichtet, Sportgeräte, die sie einsetzen wollen, auf ihre Sicherheit zu überprüfen. "Aber wir machen das, was sie nicht sehen können", sagt Experte Riediger.
Neben der jährlichen Funktionskontrolle werden alle drei Monate Sichtprüfungen durchgeführt. Dass ein Sportgerät aus dem Verkehr gezogen werden muss, komme selten vor, sagt Riediger: "Fünf Prozent der Geräte, wenn überhaupt, werden ausgemustert."
Viele Sportgeräte sind sogar älter als die Halle am Waldschlösschen, die Ende der 70er-Jahre gebaut wurde. Für sie gilt: desto älter, desto besser. "Die Holz- und Lederqualität war früher besser. Heute muss alles nur günstig sein," sagt Riediger und klopft auf einen alten Kasten. "Die halten 40 Jahre und mehr."
Turnmatten, die Netze der Basketballkörbe und der Handballtore verschleißen dagegen schnell, müssen regelmäßig ersetzt werden. Geprüft wurden gestern außerdem die Tribüne und das Notruftelefon.