Velbert spart am Offers-Platz
Für die Neugestaltung stehen nur noch 705 000 Euro zur Verfügung. Nun wird über einen Kompromiss diskutiert.
Velbert. Das Scheitern des Einkaufszentrums bleibt für den Platz am Offers nicht folgenlos: Nachdem die Erlöse für Grundstücksverkäufe ausblieben, stehen im Wirtschaftsplan der Technischen Betriebe (TBV) für die ursprünglich mit einer Million Euro kalkulierte Neugestaltung des Platzes nur noch 705 000 Euro zur Verfügung.
Daher stellte Verkehrsplaner Arnd Sulimma dem TBV-Verwaltungsrat nun eine abgespeckte Planung vor. Danach würden unter anderem der Kernbereich des Offers-Platzes umgestaltet, die Zugänge von Offer- und Poststraße nur saniert, nicht erneuert. Die Stützmauer zum Offershaus bliebe ebenso wie der Brunnen in Teilen erhalten, und der geplante Wasserspielplatz im angrenzenden Garten würde ins derzeit vorhandene Bassin integriert.
Recht glücklich waren die Mitglieder des Gremiums über die Vorschläge nicht, und aus der folgenden Diskussion kristallisierte sich die Kernfrage heraus: Soll der Platz kurzfristig umgebaut und damit eine Kompromisslösung umgesetzt werden, oder gibt es nicht doch andere Möglichkeiten? „Ich möchte dringend raten, nicht zu kleckern“, sagte schließlich Stefan Freitag, Bürgermeister und Vorsitzender des Verwaltungsrates. Man habe in den vergangenen 40 Jahren zu oft den Fehler gemacht, wegen vermeintlich geringerer Aufwendungen Kompromisse einzugehen: „Diesen Platz fasst die Stadt in den kommenden 50 Jahren nicht wieder an!“
Das Gremium solle daher die Chance nutzen und das Areal lieber in mehreren Bauabschnitten umgestalten, dann aber vernünftig — eine Auffassung, die breite Zustimmung fand: „Sie sprechen mir aus der Seele. Wir brauchen einen Platz mit hoher Aufenthaltsqualität“, sagte Wolfgang Beckröge von den Grünen, die in der Vergangenheit eher selten mit dem Bürgermeister übereinstimmten.
Die TBV-Geschäftsführung soll nun die Planung überarbeiten und Finanzierungsmöglichkeiten prüfen: ob etwa andere Ausgaben im Wirtschaftsplan gestrichen werden müssen oder ob die höheren Kosten durch Strecken des Umbaus über mehrere Bauabschnitte aufzufangen sind.