Velbert: Viel Theater für wenig Publikum
Das Theaterfest zum Auftakt der Spielzeit stieß nur auf mäßige Resonanz. Die Zuschauer, die da waren, bekamen jedoch viel geboten und waren begeistert.
Velbert. Das Forum Niederberg stand am Samstag ganz im Zeichen der Liebe: Der Kultur- und Veranstaltungsbetrieb Velbert (KVBV) eröffnete die Spielzeit 2010/ 2011 mit einem Theaterfest, bei dem Ausschnitte aus dem kommenden Programm präsentiert wurden. Bei freiem Eintritt zeigten fünf Künstler(-gruppen) Kindertheater, absurdes Theater und Kabarett.
Zunächst gab es etwas für die Jüngsten. Ab 15 Uhr spielte das Theater Don Kid’schote aus Münster "Die Schatzkiste", ein fröhliches Piraten-Mitmachstück für Kinder ab vier Jahre. "Die Kleinen waren eigentlich die ganze Zeit eingebunden", berichtete Martin Hohnhorst, der mit Luis(10) und Mauritz (5) gerne zum Velberter Kindertheater geht. "Ich spiele selber beim Kindertheater mit, aber Zuschauen macht auch viel Spaß", fand Luis.
Danach sah er das Stück "Odysseus" vom Langenberger Verein "Stückwerk". Die Odyssee, über dessen Proben die WZ bereits berichtete, erlebten rund 80 Zuschauer, die am Ende begeistert applaudierten.
Auf 30 Minuten gekürzt war die mittelalterliche Farce "Niemand und Jemand" der "Thalias Kompagnons", die im Gauklergewand und mit wildem Schauspiel, bei der sogar ihre Puppenspielerkulisse mitgerissen wurde, für Lacher unter den Gästen sorgten.
Aber nicht nur Theater, auch eine Vernissage mit Bildern Velberter Künstler wurde im Obergeschoss des Forums eröffnet. Natürlich standen auch die Gemälde unter dem Motto "Liebe".
"Liebe ist ja kein neues Thema in der Kunst. In der neuen Saison wollen wir viele Facetten der Liebe zeigen", sagte Fabian Kern. Der Kulturchef des KVBV, der bei der Eröffnung passend "Orpheus und Eurydike" aus Ovids Metamorphosen vortrug, freut sich bereits auf die neue Spielzeit. "Wir haben viel Qualität im Programm. Und eine gute Mischung."
Besonders stolz ist Kern darauf, dass die Premiere von George Taboris "Mein Kampf" des Theaters "Poetenpack" aus Potsdam in Velbert stattfindet. Die Groteske ist eine Produktion, die im Rahmen der "Jüdischen Kulturtage NRW" läuft.
Im Abendprogramm der Saisoneröffnung sahen die Gäste dann noch "Die kahle Sängerin", ein 50 Jahre altes, absurdes Theaterstück von Eugene Ionesco, dessen Aufführung die Burghofbühne Dinslaken den Velbertern geschenkt hat.
"Die Dinslakener kommen gerne her, daher das Geschenk", erklärte Fabian Kern. Leider sahen es nur gut 70 Zuschauer. "Das sieht ein bisschen traurig aus im Hauptsaal", fand eine KVBV-Mitarbeiterin.
Zwei, die dabei waren, freuten sich über die Möglichkeit, in Velbert Theater auszuprobieren. "Das Theaterfest ist ein interessanter Appetitanreger", sagten Peter und Olinda Nöckel.
Abschließend spielte Ruhrgebiets-Kabarettist Matthias Reuter einige Auszüge aus seinem Programm. Er kommt im Januar.
Das Programm der gesamten Spielzeit 2010/11 ist im Internet nachzulesen. Dort gibt’s auch Eintrittskarten.