Velberter (19) erfindet die Kaffeewurf-Maschine
Lino Thomas ist Erfinder per Zufall - der 19-Jährige hat mit seiner skurillen Erfindung einen Preis bei Jugend forscht gewonnen.
Velbert. Nur ein Klick auf die Computermaus und schon fließt der Kaffee in hohem Bogen in eine Tasse. Der 19-jährige Velberter Lino Thomas steht vor der „Kaffeewurfmaschine“. Entwickelt hat er sie mit zwei Mitschülern seines Gymnasiums in Essen-Werden. Eine preiswürdige Erfindung. Bis zum Bundeswettbewerb von „Jugend forscht“ sind sie damit gekommen. Dort konnten sie die Jury überzeugen und den Sonderpreis für eine besondere technische Leistung einheimsen (750 Euro Preisgeld). „Damit haben wir gar nicht gerechnet. Wir hatten das ja nur aus Spaß mitgemacht und uns zwei Tage vor Anmeldeschluss entschieden, am Wettbewerb teilzunehmen“, erzählt der 19-Jährige.
Auf die Idee mit der Maschine, die Kaffee in eine Tasse befördert, kamen die Schüler in der Physik und Technik AG. „Wir wollten etwas zum Thema Wurf machen. Und da unser Lehrer gerne Kaffee trinkt, haben wir beides miteinander kombiniert. Eine Webcam, die an einer Holzkonstruktion hängt, ermittelt die Position der Tasse. Gesteuert wird das Ganze über ein Computerprogramm, mit dem auch der Befehl gegeben wird, den Kaffee „abzuschießen“. Dies geschieht über eine Düse, die an der Holzkonstruktion befestigt ist.
Das Computerprogramm haben die Schüler selbst entwickelt. Insgesamt haben die Schüler ein halbes Jahr an der Maschine gearbeitet. „Ich war mehr an den Bastelarbeiten beteiligt, dass auch alles richtig steht und befestigt ist“, sagt der 19-Jährige.
Eigentlich interessiert sich Lino für andere Dinge als Forschung. „Ich finde Fotografie und 3-D-Animationen super“, sagt er. Seit vier Jahren beschäftigt er sich damit. „Nach der Schule will ich dann auch etwas in diese Richtung studieren“, sagt Lino. Seine künstlerische Ader sei auch der Grund gewesen, warum er in Essen zur Schule geht. „Die Schule ist darauf ausgerichtet. Das passte dann ganz gut.“ In die Technik AG sei er wegen seiner Freunde gegangen und weil die Astronomie AG eingestellt wurde. Zurzeit wartet er auf die Ergebnisse seiner Abiturprüfungen.
Die Zeit in seiner AG möchte er nicht missen. „Die Wettbewerbe haben ja auch jede Menge Spaß gemacht. Die Jury wollte ganz genau wissen, was wir uns bei der Erfindung gedacht haben“, erzählt er. Die Kaffeewurfmaschine könnte auch als Feuerlöschanlage in einem großen Lagerraum dienen. So könnten Brände über eine Computer gelöscht werden, wenn in dem Raum Löschdüsen installiert wären. Das Preisgeld bekommt übrigens die Technik-AG. „Für die Entwicklung neuer Erfindungen kann ein wenig Geld nicht schaden.“